Holzminden (zir). Mit einem emotionalen Festakt ist in Holzminden der Ralf-Schwager-Platz eingeweiht worden. Zum Auftakt erklang das Lieblingslied des Unternehmers und langjährigen Stadtmarketing-Chefs, bevor Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter an sein Wirken erinnerten. Der Platz umfasst den Vorhof des Weserhotels und ersetzt seit dem 1. November 2025 offiziell einen Teilbereich der Straße „Steinhof“.
Erinnerungen einer langjährigen Kollegin
Die stellvertretende Bürgermeisterin Ruth Koßmann blickte auf ihren ersten Arbeitstag im Jahr 2007 zurück, an dem sie Ralf Schwager im Stadtmarketing begegnete. Sie erinnerte daran, wie sie seine unermüdliche Kreativität bewundert hat. Schwager sei ein Mensch gewesen, der selbst an Wochenenden mit einem Glas Wein und stapelweise Akten auf dem Sessel gesessen habe.
Oft hätten, so berichtete sie, hitzige Gespräche stattgefunden, die jedoch stets rasch in Versöhnung mündeten. 2014 sei sein großer Wunsch eines eigenen Hotels in Erfüllung gegangen – und bei diesem Projekt habe ihn niemand bremsen können. An seinem heutigen Geburtstag wäre er nun 84 Jahre alt geworden. Er hätte die Benennung des Platzes vermutlich abgewiegelt, wäre letztlich aber stolz darauf gewesen. Schwager sei ein 24/7 arbeitender Motor und die Seele der Stadt gewesen.
Stadtmarketing würdigt prägende Spuren
Michaela Reinecke-Koller, Geschäftsführerin des Stadtmarketings Holzminden, hob hervor, dass Schwager an vielen Entwicklungen maßgeblich beteiligt gewesen sei, die die Stadt bis heute prägen. Besonders wichtig sei es ihm gewesen, dass Holzminden gemeinsam agiert. Die nun erfolgte Platzbenennung sei eine besondere Anerkennung für seine Verdienste.
Ein Geschäftsführer erinnert sich
Matthias Kumlehn, Geschäftsführer der Schwager GmbH & Co. KG, schilderte seine erste Begegnung mit Schwager im Jahr 1992. Schon früh habe dieser ihm Vertrauen und Verantwortung übertragen – eine Haltung, die Schwager grundsätzlich gegenüber allen gezeigt habe, mit denen er arbeitete.
Mit einem Schmunzeln sagte Kumlehn, Schwager hätte wohl zunächst den Bürgermeister angerufen, um ihm zu erklären, was tatsächlich wichtig für die Stadt sei. Er sei streitbar in der Sache, aber nicht nachtragend gewesen. Ein großer Sohn der Stadt erhalte nun für seine Tatkraft eine verdiente Würdigung. Möge er ein Beispiel bleiben.
Familie und Weggefährten nehmen Ehrung entgegen
Unter den Gästen befanden sich Schwagers Familie, darunter seine Frau Roswitha, Vertreter der Standorte des Kaufhauses Schwager, Geschäftsführerin Sandra Trapp sowie zahlreiche Freunde. Roswitha Schwager zeigte sich sehr berührt und äußerte große Dankbarkeit für die Anerkennung.
Ihr wurde das neue Straßenschild sowie eine Schiefertafel mit Anekdoten überreicht. Der Festakt endete mit einem Sektempfang und einem Buffet.
Fotos: zir