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Samstag, 12. Juli 2025 Mediadaten Fankurve
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Landkreis Holzminden (red). Seit vielen Jahren wird trotz des Sanierungsstaus, klammer Kassen des Schulträgers und des Lehrermangels in der Oberschule Bodenwerder und der Homburg Oberschule Stadtoldendorf mit Hingabe und Herzblut pädagogisch gearbeitet. Beide Schulen sind für ihre Bildungskonzepte in verschiedenen Bereichen ausgezeichnet worden und unzählige Schülerinnen und Schüler haben hier nicht nur ihre Abschlüsse gemacht, sondern gelacht, gelebt und Erfahrungen gesammelt, die sie Zeit ihres Lebens nicht mehr vergessen werden. Verständlich, dass die Schließung dieser beiden Schulen bei vielen auf Unverständnis stößt und Unmut auslöst. Und umso größer ist die Aufgabe, eine neue Schule ins Leben zu rufen, die die erfolgreichen Konzeptionen aufgreift und versucht, Gutes zu bewahren und gemeinsam Neues hervorzubringen. 

Mit dieser Aufgabe wurde eine Planungsgruppe betraut, die von der Schulbehörde (RLSB) im März dieses Jahres ins Leben gerufen wurde. Der Kreistagsbeschluss aus Dezember 2024 gab die Zielsetzung vor. Die zum Schuljahr 2025/2026 neuzugründende Schule wird eine Oberschule mit gymnasialem Angebot. Der Landkreis hatte bis zur ersten Sitzung der Planungsgruppe bereits ein Berliner Architekturbüro mit der Planung einer Clusterschule beauftragt, sodass die Planungsgruppe das pädagogische Konzept der Schule in die geplante bauliche Struktur einfügen konnte. Die neue Oberschule mit gymnasialem Angebot soll den Namen „Schule am Vogler“ tragen und an den derzeitigen Schulstandorten in Bodenwerder (Stammschule) und Stadtoldendorf (Außenstelle) bereits zum 01.08.2025 starten, während am künftigen Schulstandort in Eschershausen das neue Gebäude entsteht. Nach heutigem Planungsstand soll dies zum Schuljahr 2028/2029 bezugsfertig sein. Mit Fertigstellung des Gebäudes sollen Stammschule und Außenstelle in das gemeinsame Schulgebäude in Eschershausen umziehen. Die Haupt- und Realschule Eschershausen wird ab dem Zeitpunkt auslaufend aufgehoben, sodass nach jetzigem Stand ab dem Schuljahr 2028/2029 dort keine Anmeldungen mehr möglich sind. 

Die Arbeit in der Planungsgruppe stellte für alle Beteiligten absolutes Neuland dar und damit nicht genug: Weder die Oberschule Bodenwerden noch die Homburg Oberschule Stadtoldendorf haben bisher Erfahrungen mit einem gymnasialen Angebot gemacht. Somit entschieden sich die Mitglieder der Planungsgruppe mit Schulen in Kontakt zu treten, die bereits nach diesem Konzept arbeiten. Gemeinsam mit einer Abordnung, bestehend aus Mitgliedern der Personalräte, einer Elternvertreterin und einer Sozialpädagogin besuchte sie deshalb die Oberschule am Sonnensee in Bissendorf bei Osnabrück. 

An dieser Schule werden seit mehreren Jahren erfolgreich gymnasiale Klassen unterrichtet und das Schulkonzept zeigt viele Parallelen zu den Konzepten der bisherigen Oberschulen auf, ist aber ebenso innovativ. Eine 75-Minuten-Rythmisierung ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine tägliche 45-Minütige Lernzeit in der selbstständiges Arbeiten in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit geübt und die Jugendlichen durch vielfältige Methoden auf die Herausforderungen und Ansprüche der heutigen Berufswelt vorbereitet werden sollen. Dieses Konzept soll auch an der Schule am Vogler übernommen werden. Da bis zum Einzug in das neue Schulgebäude beide Schulstandorte relativ weit auseinander liegen, bietet die Lernzeit außerdem ein Zeitfenster, in dem Lehrkräfte ohne Zeitdruck den Schulstandort wechseln können. Selbstverständlich solle dies die Ausnahme sein, werde sich aber vermutlich nicht gänzlich vermeiden lassen. 

Darüber hinaus sollen den Schülerinnen und Schülern des fünften und später auch des sechsten Jahrgangs interessante Schwerpunktfächer angeboten: Musik und Fliegen stünden bereits fest und auch ein Schwerpunktfach Sport sei im Gespräch. Diese Fächer sollen unabhängig von Vorgaben der Lehrpläne unterrichtet. Sie biete den Schülerinnen und Schülern somit die Möglichkeit, sich ohne Notendruck ganz nach ihren individuellen Interessen zu orientieren. In diesen Fächern erwerben sie Fähigkeiten und Kenntnisse, die ihnen im schulischen Alltag sonst nicht angeboten worden wären. In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch soll ab dem sechsten Jahrgang in drei statt zuvor zwei Leistungsstufen differenziert werden und auch die zweite Fremdsprache Französisch werde ab diesem Jahrgang angeboten. Nach derzeitigem Stand soll im siebten Jahrgang dann eine gymnasiale Klasse gegründet werden, deren Schülerinnen und Schüler nach erfolgreichem Abschluss in Klasse 10 automatisch den erweiterten Realschulabschluss erwerben und somit die Möglichkeit erhalten sollen, an Schulen des Sekundarbereichs II die allgemeine Hochschulreife (Abitur) zu erwerben. 

Nicht nur die Entwicklung des Schulkonzeptes, auch die Anbahnung des Leitbildes war Aufgabe der Planungsgruppe. Diese hat den Rotmilan als Wappentier der Schule am Vogler ausgewählt und so ziert dieser nicht nur das neue Schullogo, er steht auch sinnbildlich für einen Teil des Leitbildes der neuen Schule: „So bunt und vielfältig, wie das Federkleid des Rotmilans ist auch die Schülerschaft. Jede und jeder soll die eigenen Talente entdecken und sie im Laufe des Schullebens entfalten, um gestärkt mit dem Wissen, um ihre Fähigkeiten und Stärken in das Leben entlassen zu werden“, berichtet die Planungsgruppe. 

Die Clusterstruktur des neuen Schulgebäudes unterstütze das offene Unterrichtskonzept. Auch der Standort in Sichtweite zu den Hängen des Iths bietet einmalige Möglichkeiten. Das fliegerische Potenzial des Höhenzugs sei weithin bekannt und lockte bereits vor fast 100 Jahren Segelflieger von nah und fern in unseren Landkreis. Die Drachenflugschule – Otto Lilienthal hat hier ihre Übungshänge und bietet den Schülerinnen und Schülern des zehnten Jahrgangs der Haupt- und Realschule Eschershausen im Rahmen des Drachenflugprojekts die Möglichkeit die Grundlagen des Drachenfliegens zu erlernen. Dieses weltweit einmalige Projekt soll pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Fliegens am Ith auch den zukünftigen Zehntklässlern der Schule am Vogler angeboten werden, vorausgesetzt es komme nicht zu unerwarteten Verzögerungen im weiteren Planungs- und Bauprozess. 

In der Kürze der Zeit habe die Planungsgruppe viel bewegt und erarbeitet, aber dennoch werden zum Ende des Bestehens der Planungsgruppe zum 31.07.2025 noch viele Fragen offen sein. Diese werden auf den sich neu konstituierenden Schulvorstand der Schule am Vogler übergehen. Gemeinsam mit dem Kreiselternrat sollen detaillierte Informationen zu Schuljahresbeginn im Rahmen von Informationsveranstaltungen gegeben. Dann beginnt die eigentliche Arbeit, denn erst mit den Schülerinnen und Schülern, den Kollegien, den Eltern und den vielen weiteren am Schulleben beteiligten Personen, kann das konzeptionelle Gerüst mit Leben gefüllt werden. Doch eines ist schon jetzt deutlich geworden: „Durch die spätere Zusammenlegung aller drei Schulstandorte kann das ganze pädagogische Potenzial gebündelt, in Gänze entfaltet und allen Schülerinnen und Schülern noch besser zugänglich gemacht werden“, erklärt die Planungsgruppe und ergänzt abschließend: „Die Schule am Vogler – eine Schule, die mit ihrem Leitbild und ihrem Konzept zukünftig hoffentlich nicht nur Generationen von Schülerinnen und Schülern, sondern auch junge Lehrkräfte anspricht, sodass sie stets eine innovative, kreative und vielfältige Schule sein wird. Es bietet sich damit die einmalige Chance, eine Schule von Grund auf neu zu gestalten – eine einmalige Chance für die Bildungslandschaft im Landkreis Holzminden.“


Fotos: HRS & Planungsgruppe

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