Holzminden (haa). Der Tierschutzverein Holzminden-Höxter errichtet derzeit mit großem Engagement sein neues Zuhause am Allernbusch. Dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer und regionaler Unternehmen macht das Bauprojekt sichtbare Fortschritte. Entstehen soll ein modernes, funktionales Tierheim – mit kurzen Wegen und besseren Bedingungen für Tiere und Personal gleichermaßen.
„Wir mussten sechs Jahre darauf warten und sind einfach froh, dass es jetzt endlich richtig losgeht“, sagt der erste Vorsitzende Jens-Uwe Müller. Nach dieser langen Geduldsprobe wurde am 9. Mai 2025 die Baugenehmigung für das neue Tierheim erteilt. Nur wenige Tage später, am 20. Mai, begann die Firma Gehl mit dem Umbau des Kellers des ehemaligen Wohnhauses. Dort entstehen derzeit Umkleideräume, ein Bad, eine Küche sowie ein Aufenthaltsraum für das Personal und die ehrenamtlichen Helfer.
Ein symbolischer Grundstein ist gelegt – und mit ihm der Antrieb, den Bau zügig voranzutreiben. Nicht nur das Vorstandsteam, sondern auch lokale Unternehmen und viele engagierte Unterstützer packen mit an, um aus der Baustelle ein echtes Zuhause für Tiere zu schaffen. „Die Arbeitsbedingungen für das Personal werden sich deutlich verbessern. Es wird erstmals Rückzugsmöglichkeiten und Plätze zum Austauschen geben – das gab es vorher nicht“, betont Müller.
Arbeitseinsätze und erste Bauetappen
Am 24. Mai fand der erste große Helfereinsatz statt: 15 Freiwillige räumten alte Scheunen und Nebengebäude, um Platz für den Rückbau zu schaffen. Die Firma Alburg Recycling stellte Container bereit und transportierte den ersten Raumcontainer vom alten Standort an das neue Gelände. Die Jens Müller GmbH hatte zuvor die notwendige Stellfläche vorbereitet. Bereits zur Mittagszeit waren drei Container gefüllt – ein gelungener Auftakt.
Am 4. und 5. Juli folgten Erdarbeiten für das künftige Hundehaus und die Parkflächen – ebenfalls ausgeführt von der Jens Müller GmbH. Parallel dazu wurde das Wohnhaus von Ehrenamtlichen weiter aufgeräumt. „Wir freuen uns sehr auf das neue Tierheim. Am alten Standort waren die Wege oft lang und unpraktisch – das hat Kraft und Zeit gekostet, die wir künftig sinnvoller einsetzen können. Auch die Tiere profitieren davon“, so Mitarbeiterin Heike Reinicke.
Die Firma Zins-Bau aus Polle, zuständig für den Rohbau, hat die Baustelle inzwischen eingerichtet und steht bereit. Auch das Unternehmen BSH – Bohren und Sägen wird demnächst mit Öffnungen in den Bestandsgebäuden beginnen.
Technik, Rückbau und Innenausbau
Die Firmen Gehl und Dötzer Elektrotechnik übernahmen zwischenzeitlich die Versorgung mit Wasser und Strom – beides ist nun im Raumcontainer untergebracht, sodass der Gebäudekomplex weiterhin funktionstüchtig bleibt.
Anfang Juni übernahm Otto Abbruch aus Hameln den Rückbau der asbesthaltigen Dächer und Dachstühle. Die Arbeiten dauerten zwei Wochen; der kontaminierte Abfall wurde fachgerecht durch Alburg Recycling (Bevern), MRG (Stadtoldendorf) und Gieseke (Holzminden) entsorgt. Die Jens Müller GmbH transportierte den Bauschutt zur eigenen Recyclinganlage. Am 24. Juni waren die Rückbauarbeiten abgeschlossen – nun ist Platz für moderne, energetisch effizientere Flachdächer.
Auch im Innenbereich geht es voran: Die Firma Lücke Elektrotechnik verlegte neue Leitungen im Keller, wo bald die Trockenbauarbeiten folgen. Stock Baustoffe aus Bevern lieferte und montierte gedämmte Kellerfenster, während der Bauservice Alexander Lopatar mit dem Innenausbau im Wohnhaus begann.
Ein besonderes Detail am Rande: Selbst die 80-jährige Mutter des Vorsitzenden Jens-Uwe Müller half tatkräftig mit – unter anderem brachte sie die Küche im Vereinsbereich wieder auf Hochglanz.
Positives Fazit – trotz kleiner Verzögerung
Vereinsvorsitzender Müller zieht ein positives Zwischenfazit: Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen und Helfern verläuft reibungslos, und der Zeitplan kann größtenteils eingehalten werden. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung. Wir investieren viel Zeit und Energie, weil es ein echtes Herzensprojekt ist“, sagt Müller.
Einziger Wermutstropfen: Eine vom Bauamt geforderte Prüfstatik hat zu einem Zeitverlust von rund drei Wochen geführt.
Doch die Motivation auf der Baustelle bleibt ungebrochen – das neue Tierheim wächst weiter. Mit jedem Baufortschritt wird deutlicher: Hier entsteht ein Ort, der Mensch und Tier gleichermaßen zugutekommt. Oder, wie es Ehrenamtliche Doerthe Loewenich treffend auf den Punkt bringt: „Für die Tiere – und für uns.“