Kirchbrak (red). In Kirchbrak fand am vergangenen Donnerstagabend der zweite Informationsabend zur geplanten Freien Grundschule statt. Der Verein „Bildung, die bleibt“ hatte alle Interessierten zu einer offenen Gesprächsrunde in das Grundschulgebäude eingeladen. Wie Antje Widdra berichtet, sei das große Interesse überraschend gewesen. „Wir haben mit einer kleinen, gemütlichen Runde gerechnet. Dass schließlich knapp 40 Menschen den Weg zu uns fanden, hat uns sehr beeindruckt. Tee, Kekse und Stühle waren aber ausreichend vorhanden.“
In der Präsentation standen vor allem die Finanzierung und das pädagogische Konzept im Fokus. Die finanzielle Planung sei in den vergangenen Monaten detailliert ausgearbeitet, von unabhängigen Expertinnen und Experten geprüft und als stabil bewertet worden. Ein weiterer Schwerpunkt war das besondere pädagogische Interesse, das für die Gründung einer Ersatzschule nachgewiesen werden muss. Die zukünftige Lernbegleiterin Martina Milisavljević brachte hierzu wichtige Einblicke ein. Sie erfüllt alle Voraussetzungen, um als Lehrkraft an der neuen Schule tätig zu sein. „Ende September haben wir den Antrag auf Genehmigung zur Gründung einer Ersatzschule gestellt. Dieser liegt nun zur Prüfung beim regionalen Landesamt für Schule und Bildung“, erklärte sie.
Der pädagogische Ansatz stütze sich auf drei zentrale Bereiche: Natur, Gesundheit und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diese Themen seien keine klassischen Unterrichtsfächer, sondern fänden im täglichen Schulalltag statt. „Mit BNE lernen wir, globale Zusammenhänge zu verstehen und im Alltag nachhaltig zu denken und zu handeln“, sagte Milisavljević. Im Mittelpunkt stehe dabei, ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte zu verknüpfen. Die direkte Begegnung mit der Natur fördere zudem Resilienz und stärke die Verbundenheit mit der Mitwelt.
Auch Jennifer Sturz gab wichtige Impulse zur dritten Säule des Konzeptes. „Wir sehen Gesundheit nicht als Fach, das man einmal in der Woche unterrichtet – sondern als eine Haltung, als etwas, das in unserem Schulalltag gelebt wird.“ Ihr Ziel sei klar definiert: „Unser Ziel ist es, Kinder stark zu machen – körperlich, geistig und seelisch. Kinder, die wissen: Ich kann etwas, ich darf ich selbst sein, und ich bin Teil einer Gemeinschaft, die aufeinander achtet. Wenn wir das schaffen, dann haben wir Gesundheit nicht nur unterrichtet, sondern sie gelebt.“ Im ersten Schuljahr möchte der Verein mit einer Gruppe von 12 bis 20 Kindern starten und die Zahl der Schülerinnen und Schüler nach und nach erhöhen. Maik Weper erläuterte, dass zunächst eine Stammgruppe gebildet werden soll, die die Klassenstufen 1 und 2 umfasst. „Uns ist wichtig, organisch zu wachsen und deswegen zunächst mit einer Stammgruppe zu beginnen.“
Für Februar plant die Gründungsgruppe einen Schnuppertag für Kinder und Eltern, um das Konzept vor Ort und in der Praxis erlebbar zu machen. Auch die Einschulung 2026 sei bereits fest eingeplant. Zum Abschluss des Abends beantwortete das Team zahlreiche Fragen der Besucherinnen und Besucher.
Ann-Katrin Ossenkopp betonte die Bedeutung der breiten Unterstützung: „Wir freuen uns, so viel Zuspruch und Unterstützung zu erfahren. Gleichzeitig ist es für uns sehr wichtig, dass viele Menschen mit anpacken, da dieses Projekt viel Engagement erfordert.“ Zudem werde aktuell noch eine Grundschullehrkraft gesucht. Interessierte könnten sich über die Homepage melden, wo auch Stellenausschreibungen zu finden sind.
Zum Schluss zeigte sich das Gründungsteam optimistisch: „Die vielen Interessensbekundungen und das gemeinsame Engagement zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir glauben fest daran, dass wir 2026 die Türen unserer Schule für die ersten Kinder öffnen werden.“


Fotos: Gründungsteam