Allersheim (zir). Der Urpilskeller auf dem Gelände der früheren Brauerei Allersheim öffnet erneut seine Türen und läutet damit eine neue Entwicklungsphase am traditionsreichen Standort ein. Nachdem die Schließung der Brauerei viele Diskussionen ausgelöst hatte, haben sich nun engagierte Partner zusammengeschlossen, um dem Gelände eine klare Perspektive zu geben und den geschichtsträchtigen Keller als Veranstaltungsort und künftigen Braupunkt zurückzubringen.
Ein Ort mit Geschichte und großer Verbundenheit
Viele Menschen aus der Region erinnern sich an den Urpilskeller als beliebten Treffpunkt – ob für Feste, Brauereiführungen oder Vereinsfeiern. Diese Verbundenheit war einer der Gründe für Walter Päuser und Willi-Ingo Kreykenbohm, die Gebäude zu übernehmen und nicht dem Verfall zu überlassen. Beide betonten, dass der Keller ein Stück regionaler Identität sei und es ihnen wichtig war, ihn nicht nur zu bewahren, sondern erneut nutzbar zu machen.
Der Brand einer Lagerhalle auf dem Gelände, der den Zeitplan ihrer Pläne verzögert hatte, habe daran nichts geändert. Vielmehr sei der Wunsch gewachsen, dem Ort eine Zukunft zu geben, die an seine frühere Bedeutung anknüpft.
Kompetenz aus Einbeck unterstützt den Neustart
Wichtige Unterstützung erhält das Projekt vom Einbecker Brauhaus. Mit Geschäftsführer Marc Kerger, Robert Hix als Leiter der Betriebstechnik und Gebietsverkaufsleiter Sören Heise waren gleich mehrere Vertreter vor Ort, die ihre Zusammenarbeit zugesagt haben. Für die neuen Betreiber war die Einbecker Brauerei ein unverzichtbarer Partner, da sie die regionale Erfahrung mitbringt, die für den Neustart am Standort nötig ist. Marc Kerger machte deutlich, dass man sich gut vorstellen könne, an diesem Ort künftig viele Veranstaltungen umzusetzen und dass die Zusammenarbeit mit den neuen Partnern auf einer angenehmen, sympathischen Basis beginne. Er sprach von gemeinsamen Visionen, die trotz der angespannten Marktsituation in der Bierbranche Mut machen. Zudem betonte er, dass es für ihn eine Ehre sei, an einem Standort mitzuwirken, an dem einst die Allersheimer Brauerei stand.
Besonders für Robert Hix hat die Mitarbeit eine persönliche Note: Neun Jahre lang arbeitete er in Allersheim, absolvierte dort seinen Weg zum Braumeister und verbindet zahlreiche Erinnerungen mit dem Standort. Die Anfrage zur Mitwirkung habe ihn gefreut – nicht nur beruflich, sondern auch aufgrund seiner Verbundenheit. Die Möglichkeit, den Keller mitzugestalten, sieht er als Chance, Tradition und neue Ideen miteinander zu verbinden.
Neues Brauen auf kleiner Fläche – große Pläne im Hintergrund
Die neuen Betreiber möchten den Standort behutsam, aber zielgerichtet weiterentwickeln. Ein zentrales Ziel ist es, künftig wieder Bier vor Ort zu brauen – im kleinen, handwerklichen Maßstab. Damit soll nicht die Produktion einer Großbrauerei ersetzt werden, sondern ein besonderes, regional verankertes Angebot entstehen. Der Urpilskeller dient dabei als erster Schritt in eine langfristige Neuorientierung, die Tradition und moderne Nutzungsideen verbindet.
Cateringpartner Bauer Loges ergänzt das gemeinsame Konzept
Zum Partnerkreis, den Kreykenbohm und Päußer für die Wiederbelebung des Urpilskellers zusammengestellt haben, gehört auch Oliver Loges mit seinem Unternehmen Bauer Loges. Als Caterer soll er den gastronomischen Rahmen für Veranstaltungen im historischen Keller schaffen und dafür sorgen, dass private Feiern und besondere Anlässe dort wieder möglich werden. Loges legt großen Wert darauf, den ursprünglichen Charakter des Gewölbekellers zu bewahren und ihn gleichzeitig so auszustatten, dass er für unterschiedliche Veranstaltungsformate genutzt werden kann. Auf diese Weise trägt Bauer Loges dazu bei, dass der Urpilskeller künftig wieder ein Ort wird, der vielfältig genutzt und von vielen Menschen in der Region angenommen wird.
Blick nach vorn – Ideen für das gesamte Areal
Die Verantwortlichen haben bereits konkrete Vorstellungen, wie das weitläufige Gelände nach und nach wiederbelebt werden kann. Für das kommende Jahr ist ein Biergarten geplant, der vor allem in den Sommermonaten ein Anziehungspunkt für Ausflügler, Radfahrer und Touristen werden soll. Darüber hinaus bieten weitere Gewölberäume Potenzial für zusätzliche gastronomische Konzepte. Das Ziel ist es, ein harmonisches Ensemble aus Kultur, Gastlichkeit und handwerklichem Brauen zu schaffen.
Parallel wird das historische Braumeisterhaus auf dem Gelände renoviert. Es soll künftig wieder vermietet werden und damit ebenfalls zu einer lebendigen Nutzung des Areals beitragen. Für Päuser und Kreykenbohm steht fest, dass die bestehenden Gebäude nicht ungenutzt bleiben sollen – dafür sei der Standort zu bedeutend.
Gelungener Auftakt – Urpilskeller wieder nutzbar
Bereits das erste Event am vergangenen Samstag zeigte, dass das Interesse in der Region ungebrochen ist. Der Urpilskeller kann ab sofort für private Veranstaltungen gebucht werden und soll sich Schritt für Schritt wieder zu einem lebendigen Mittelpunkt entwickeln. Anfragen können wieder an
Foto/Video: zir