Holzminden (red). Vereine zukunftsfähig zu machen – dabei kann LEADER durch finanzielle Hilfen unterstützen. Unter welchen Voraussetzungen das möglich ist, wann das sinnvoll ist und welche Schritte dafür zu gehen sind, das war Thema der Veranstaltung „LEADER für Vereine“, zu der das Zentrum für ehrenamtliches Engagement in Kooperation mit der LEADER-Aktionsgruppe „VoglerRegion im Weserbergland“ eingeladen hatte. Rund 25 Interessierte aus dem gesamten Landkreis und unterschiedlichsten Vereinen sind der Einladung gefolgt, um etwas über schon erfolgreich im Landkreis durchgeführte Projekte zu erfahren.

Zu denjenigen vereinsgeführten Institutionen, die ihren Ideen mithilfe von LAEDER-Mitteln im Landkreis einen Schub gegeben haben, gehören bisher schon Museen und Sportstätten, aber auch Heimat und Kulturvereine oder der Förderverein für die Heinser Personenfähre. Dementsprechend war die bunte Mischung an Interessierten, verschiedensten Vereinen wie einer Schützengemeinschaft, einem Kleingartenverband oder einer Laienspielgruppe neben den fast schon obligatorischen Sportvereinen durchaus gewollt. 

So groß die Möglichkeiten des LEADER-Förderprogramms sind, so speziell ist allerdings auch. Zum einen wird sie vor Ort durch das in der Region erarbeitete Regionale Entwicklungskonzept und die Lokale Aktionsgruppe als Entscheidungsgremium gesteuert, zum anderen fließen dabei letztendlich EU-Fördermittel – und das sorgt für eine Reihe von Besonderheiten. In ihrem Vortrag hat Regionalmanagerin Christine Bossow Begriffe wie „nationale öffentliche Kofinanzierung“, „vorzeitiger Maßnahmebeginn“ und „örtliche Inaugenscheinnahme“ genauer dafür erklärt. Zudem hat sie erläutert, warum die Umsatzsteuer, Fotoapparate oder Kindergärten nicht gefördert werden können, Arbeitseinsätze und Konzepte aber schon. Auch dem Wortungetüm „Zweckbindungsfrist“ hat die Referentin eine nachvollziehbare Bedeutung gegeben, getreu dem Motto „drum prüfe, wer sich lange bindet“ sollte man eben die dann dementsprechend schon bei der Projektplanung im Auge behalten.

Den von Bossow Schritt für Schritt von der Projektidee bis zur Auszahlung vorgestellten Weg konnte Hartwig Albrecht um aktuelle praktische Erfahrungen ergänzen. Als Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege und Regionalgeschichte Hehlen hat er gerade ein umfangreiches LEADER-Projekt abgeschlossen, bei dem Räume für eine Erweiterung der Heimatstube in Hehlen sowie das Dach und die Fassade der historischen Papiermühle mit EU-Mitteln wiederhergerichtet werden konnten. Hartwig wusste von viel Arbeit und einigen Fallstricken zu berichten. „Ich bin aber auch stolz auf das Ergebnis“, betonte er, „die Mühe hat sich letztendlich gelohnt.“

Nicht für alle Projektideen passe LEADER, bilanzierte Christine Bossow. Deshalb werde auch bei jeder Projektidee geprüft, ob andere Fördermöglichkeiten in Betracht kämen. Aber: LEADER mache vieles, gerade auch größere Vorhaben, möglich. Weil die Förderentscheidung in der Region und mit dem Regionalmanagement fällt, sei für eine enge Begleitung der Projektträger gesorgt. Wichtig sei es, die Projekte von Anfang an realistisch und genau zu planen und zu kalkulieren. Daneben, so Bossow, komme es darauf an, bei der Umsetzung im Auge zu behalten, was genau beantragt war, sich bei Veränderungen eng abzustimmen und bei Unklarheiten lieber zu einmal mehr nachzufragen als „einfach mal zu machen“. „Dann“, so Bossow, „kann LEADER Dinge durchaus möglich machen, die sonst nicht möglich gewesen wären.“

Weiterführende Informationen sind erhältlich über das Zentrum für ehrenamtliches Engagement (ZEE) oder direkt beim Regionalmanagement der VoglerRegion. Ansprechpartnerin im ZEE ist Anja Kurth, sie ist erreichbar via E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder telefonisch unter der Rufnummer 0 55 31 - 707-390. Regionalmanagerin Christine Bossow steht unter 0 55 31 707 111 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für Fragen zur Verfügung.

Foto: ZEE