Kirchbrak (kp). Es ist das alte, leidige Thema: Durch den Mangel an Landärzten droht vielen Regionen die medizinische Unterversorgung. Das treibt nicht nur Patienten, sondern auch vielen Hausärzten die Sorgenfalten auf die Stirn, wenn nach langer Suche kein Nachfolger für die eigene Praxis gefunden wird. Umso erfreulicher war vergangenes Jahr die Nachricht, dass sich mit Thorsten Pfeiffer und Gerrit Sturz zwei junge Ärzte mit dem Neubau einer hochmodernen Hausarztpraxis in Kirchbrak niederlassen werden.

Seit dem 4. Oktober hat die „Praxis am Vogler“ nun ihren Betrieb aufgenommen. Seitdem wird gemeinschaftlich an zwei Standorten praktiziert, denn seit Sommer dieses Jahres hat Dr. Thorsten Pfeiffer auch die Hausarztpraxis von Reinhard Bär in der Hagentorstraße übernommen (Wir berichteten). „Die Resonanz war bisher durchweg positiv“, resümieren die beiden Ärzte. Wohlwissend des ökonomischen Wagnisses sei es ihnen bei ihrer Entscheidung auch wichtig gewesen, der Region etwas zu geben und gemeinsam etwas zu bewegen. „Wir erfahren sehr viel Wertschätzung dafür“, fügen sie hinzu.

Hochmoderne Arztpraxis auf 260 Quadratmetern

Neben der technisch-medizinischen Ausstattung kann sich vor allem auch die Inneneinrichtung der neuen Praxis sehen lassen. Neben einem großzügigen Empfang im Eingangsbereich erwecken vor allem einzelne Holzelemente die gewollte Natur-Assoziation. „Wir haben bei der Inneneinrichtung bewusst wert auf einen hellen und natürlichen Look gelegt, um unsere ländliche Region zu repräsentieren“, sagen sie.

Architektonisch hervorzuheben ist auch der separate Praxiszugang - zum Beispiel für Corona-Patienten. Um Infektionsketten innerhalb der Praxis zu vermeiden, können Patienten, positiv oder mit Verdacht auf Corona, über einen Nebeneingang eintreten und in einem eigens eingerichteten Sprechzimmer behandelt werden.

Doch auch die medizinische Ausstattung in dem auf 260 Quadratmetern ausgelegten Gebäude deckt das komplette Spektrum der Allgemeinmedizin ab. Neben einem OP-Raum für kleinere Eingriffe können auch Ultraschalluntersuchungen und Belastungs-EKGs durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil der Gemeinschaftspraxis: Neben der Allgemeinmedizin verfügen Gerrit Sturz (Chirurg) und Thorsten Pfeiffer (Gynäkologe) jeweils noch über einen weiteren Facharzt.

Praxis zum Kennenlernen: Tag der offenen Tür am 29. Oktober

Um den neuesten Ansprüchen der Digitalisierung gerecht zu werden, sei man auch in diesem Bereich deutlich gewachsen. Herausgekommen ist ein hochmodernes EDV-System, das die Patientenversorgung um ein Vielfaches einfacher mache. Neben einer elektrischen Rezeptbestellung biete das System zukünftig sogar die Möglichkeit einer Video-Sprechstunde.

Seit gut zwei Wochen behandeln Gerrit Sturz und Thorsten Pfeiffer nun schon am dezentralen Standort in Kirchbrak. Durch die Gemeinschaftspraxis soll für die Patienten vieles einfacher werden. „Die Versorgung der Patienten kann so vor allem auch bei Urlaubszeiten oder Krankheitsfällen wesentlich besser gewährleistet werden“, wissen die beiden Ärzte. Insgesamt war es ein sehr guter Start, sagen sie. „Bedanken möchten wir uns dafür, dass wir so positiv aufgenommen wurden und natürlich auch bei unserem ganz tollen Team!“

Wer sich selbst einmal einen Eindruck vom Ärzteteam und den Räumlichkeiten der „Praxis am Vogler“ machen möchte, hat am Samstag, den 29. Oktober, zum Tag der offenen Tür Gelegenheit dazu. Von 12 bis 16 Uhr stehen am Tiebrink 6 in Kirchbrak alle Türen offen.

Fotos: Kai Pöhl