Holzminden (red). Lang ist es her, seit Lothar Fischer, Heinz-Erich Knoche, Wilhelm Köhler, Jörg Mengel, Joachim Schallenkamp, Siegfried Stock und Rudolf Wiegand durch das große rote Backsteingebäude am Haarmannplatz 3 gegangen sind. Im Jahr 1968 haben sie hier an der heutigen Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen am Standort Holzminden nach drei Jahren Studium ihre Urkunden als Bauingenieure entgegengenommen. Ganze 53 Jahre später kehrten sie an ihre alte Bildungsstätte zurück. Dekan Prof. Dr. Matthias Weppler nahm sie in Empfang, schilderte in einem Vortrag die Entwicklung der Hochschule seit den 60er Jahren und führte die Alumni über das Hochschulgelände. 

Vieles hat sich getan: Das Gebäude am Billerbeck, das heute die Labore der Baustudiengänge, die Bibliothek und PC-Pools beherbergt, gab es noch nicht. Ebenso wenig existierte früher eine Mensa am Unteren Teich. Der Studienbereich Bauen bietet statt des klassischen Bauingenieurstudiums nun Baumanagement, Green Building und Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen an. Hinzugekommen sind zudem die Studienbereiche Management mit Immobilienwirtschaft und Betriebswirtschaft berufsbegleitend sowie Soziale Arbeit. Aus der „Bauschule“, wie sie im Holzmindener Volksmund noch oft genannt wird, ist die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst geworden – mit zwei weiteren Standorten in Hildesheim und Göttingen. 

Rückblick auf das Studium vor mehr als 50 Jahren 

Vor diesem Hintergrund blickten die Alumni zurück auf ihre Studienzeit in Holzminden: Insgesamt 33 Studierende begannen 1965 ihr Studium als angehende Bauingenieure. Sie kamen aus unterschiedlichen Bundesländern, hatten unterschiedliche Schul- oder Berufsabschlüsse, einer war bereits Familienvater, andere nicht einmal 20 Jahre alt. Als „Sondierungssemester“ bezeichnete Roland Wiegand den Studienbeginn. Zu den Inhalten des Studiums gehörten neben Mathematik und Physik unter anderem Statik, Baustoffkunde, Zeichnen und Konstruktionslehre, Bodenmechanik, Stahl(beton)bau, Vermessungskunde, Erd- und Straßenbau, Brückenbau, Wasserwirtschaft und Eisenbahnbau, aber auch Baubetriebslehre sowie Sozial- und Wirtschaftskunde. Am Ende des dritten Semesters stand eine Vorprüfung an, nach sechs Semestern erhielten im Sommer 1968 insgesamt 19 Absolventen ihre Urkunde. 

Seit ihrem Abschluss haben sich die Alumni ohne Ausnahme alle fünf Jahre getroffen, seit 2014 finden die Treffen zweijährlich statt. Die Gruppe bedankte sich bei Dekan Weppler für die Gelegenheit, ihre Alma Mater wieder einmal besuchen zu können und dabei so umfassende Einblicke erhalten zu haben.