Holzminden (r). Im Jahr 2020 ist es soweit, dann gibt es die Kranken- und Altenpflege als Beruf nicht mehr. Eine gemeinsame generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann geht an den Start. Das neue Pflegeberufegesetz greift.

Um diese Reform umzusetzen, bedarf es der Klärung von umfangreichen inhaltlichen und organisatorischen Fragen. Deshalb hat die Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, mit seinem Pflegeteam unter der Leitung der Oberstudienrätin Kristin Launhardt-Petersen zu einem weiteren Informationsnachmittag eingeladen. Dieser findet am Donnerstag, 28.02., um 14.00 Uhr im Raum 318 des Hauptgebäudes der Georg-von-Langen-Schule statt. Eingeladen sind alle Betriebe, die ausgebildet haben oder neu ausbilden wollen. Alle weiteren Interessentinnen und Interessenten sind willkommen.

Das Pflegeberufegesetz schreibt unter anderem vor, dass Pflegeschulen die Gesamtverantwortung für die Abstimmung der praktischen und theoretischen Ausbildung tragen. Der Landkreis verfügt über zwei Pflegeschulen, die versuchen, den notwendigen Arbeitskräftenachwuchs auszubilden. Es sind dies die Krankenpflegeschule in Bad Pyrmont, die unter anderem den Nachwuchs des Evangelischen Krankenhauses Holzminden ausbildet, und die BBS Holzminden mit ihrer Berufsfachschule Pflege, die vornehmlich die Auszubildenden bei ambulanten und stationären Altenpflegediensten beschäftigt sind.

Krankenpflegeschule und Altenpflegeschule werden im Landkreis Holzminden zusammenrücken müssen, denn für beide Bereiche gilt, dass man sich Inhalten von beiden Systemen öffnen muss, um eine generalistische Pflegekraft auszubildenden. So ist es gut, dass das Evangelische Krankenhaus Holzminden mit der Oberin Simone Gebauer und ihrer Stellvertreterin Susanne Joppe Gespräche mit dem Team der BBS unter der Leitung von Helmut Affelt und Kristin Launhardt-Petersen führen. Ein Austausch mit der Krankenpflegeschule in Bad Pyrmont ist seitens der BBS Holzminden anberaumt.

Die wesentliche Änderung bei der Ausbildung ist die Tatsache, dass ein Betrieb es allein nicht schaffen wird, die Ausbildung vorzubereiten und durchzuführen. Man wird Ausbildungskooperationen brauchen. Besonders reizvoll ist die Tatsache, dass jeder Pflegebetrieb in einen Ausbildungsfonds einzahlen muss, ganz gleich ob er ausbildet oder nicht. Die Ausbildung wird gänzlich aus dem Ausbildungsfonds finanziert.

Um die Lernortkooperationen und Ausbildungsverbünde im Landkreis Holzminden vorzubereiten, ist die Veranstaltung am Donnerstag vorgesehen. Hierzu ist es der Georg-von-Langen-Schule Holzminden gelungen, Herrn Thomas Knäpper vom Bundesamt für Familie und zivilrechtliche Aufgaben als Referent zu gewinnen. Thomas Knäpper ist seitens der Bundesregierung damit beauftragt, die konkrete Umsetzung des Pflegeberufegesetz beratend zu begleiten.

Wichtig ist, dass möglichst viele Menschen den Pflegeberuf erlernen, um den Bedarf an Pflege im Landkreis Holzminden zu decken. Hierzu müssen Betriebe, Schulen, Verwaltung und Politik viel tun. Ansprechpartnerin BBS Holzminden: Christine Ludwig, Telefon: 05531-937831, als neue zuständige Koordinatorin und Kristin Launhardt-Petersen als Teamleitung Pflege.

Foto: Generalistische Pflegeausbildung im LK Holzminden