Amelungsborn (r). Bei einer Tagung des Konvents und der Familiaritas des Klosters Amelungsborn hat Abt Eckhard Gorka kürzlich Dr. Stephan Schaede in den klösterlichen Konvent aufgenommen. Schaede ist Direktor der Evangelischen Akademie Loccum. Nach dem Studium der Ev. Theologie und Philosophie in Tübingen, Rom und Göttingen war er Assistent am Lehrstuhl von Prof. Dr. Eberhard Jüngel und wurde 2002 promoviert. Dem Weserbergland ist Schaede als Pastor verbunden. Von 2002 bis 2004 war er Gemeindepfarrer in Neuhaus und Silberborn im Solling sowie an St. Michaelis Holzminden.

Die Freude über die Bereicherung des Konvents unterstrich Eckhard Gorka in seiner Ansprache bei einer abendlichen Vesperandacht in der Klosterkirche St. Marien. „Wir begrüßen einen hoch anregenden neuen Konventual. Ich freue mich sehr, dass Du meine Anfrage des Eintritts in unser Kloster sofort bejaht hast,“ so Abt Gorka. Schaede ist Mitglied der Kammer für Theologie der EKD, sitzt im Kuratorium der Konrad-Adenauer-Stiftung und in zahlreichen kirchenpolitischen Kommissionen. Der 1963 geborene Theologe ist Vater einer Tochter aus erster Ehe und hat in zweiter Ehe drei weitere Töchter. Für ihn ist die Aufnahme in den Konvent des Klosters eine Herzenssache: „Das ist eine schöne Aufgabe, zumal für mich, der in Loccum arbeiten darf. Damit habe ich die Bedeutung der beiden evangelischen Zisterzienserklöster, Amelungsborn und Loccum, in unserer hannoverschen Landeskirche tagtäglich vor Augen“.

Das um 1124 gegründete Zisterzienserkloster Amelungsborn liegt im Weserbergland am Südrand des Odfeldes, einer Hochebene östlich der Weser, zwischen Negenborn und Stadtoldendorf im Landkreis Holzminden gelegen. Nach dem Kloster Walkenried ist es die älteste Gründung des Zisterzienserordens in Niedersachsen und Schauplatz für Wilhelm Raabes Roman „Das Odfeld“. Amelungsborn wurde 1171 Mutterkloster für das bedeutende Kloster (Bad) Doberan in Mecklenburg. Abt Steinhauer (1555-1576) führte die Reformation ein. Unter ihm wurde das Kloster evangelisch. Blieb aber Teil der katholischen Zisterziensergemeinschaft. Seit 2002 steht Eckhard Gorka, Landessuperintendent des Sprengels Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, dem Kloster als Abt vor. Im Einvernehmen mit dem Konvent beruft er acht Konventuale. Diese sollen ordinierte Amtsträger sein und in der Landeskirche ein kirchliches Amt bekleiden oder bekleidet haben. Abt und Konvent leiten das Kloster. Als Tagungsstätte lädt es Gäste von nah und fern zu Seminaren und Freizeiten ein. Es dient dadurch der geistlichen Sammlung, will in Besinnung auf die Grundlagen des Glaubens für den Christendienst in Familie, Beruf, Kirche und Welt zurüsten und so auch Aufbau der Gemeinde und die Mitarbeit in Gemeinde und Kirche fördern.

Foto: Helge Meyn-Hellberg