Hess. Oldendorf (r). In einem Saatgutbestand in der Försterei Wilmeröderberg bei Polle an der Weser konnte man in den letzten Wochen einen Hubsteiger beobachten, dessen Korb von Baumkronen zu Baumkronen schwebte. Jan Culemann und seine Partnerin Irene Watzeck ernten von diesem Gefährt aus Douglasienzapfen. Christian Weigel, Leiter des Niedersächsischen Forstamtes Oldendorf, zieht eine erste Bilanz der diesjährigen Saatguternte: „Auf den insgesamt 70 Hektar großen Samenplantagen im Forstamt wurden in diesem Jahr bis jetzt 2500 Kilogramm Wildkirschen und 2500 Kilogramm Douglasienzapfen geerntet. In den nächsten Wochen werden noch die Samen von Rotbuchen, Eichen und die Lärchen gesammelt und gepflückt.“ Die Saatguternte ist zu Zeit besonders wichtig, denn nach Sturm Friederike werden in den kommenden Jahren viele junge Bäume für Neuanpflanzungen benötigt. Saatgut darf nur von Bäumen geerntet werden, die gesund sind und qualitativ zufriedenstellen, sodass auch die aus den Samen herangezogenen Nachkommen gute Eigenschaften erwarten lassen. „Schließlich treffen wir mit der Pflanzung junger Bäume Entscheidungen für Jahrzehnte – etwaige Fehler lassen sich nicht einfach korrigieren.“ erklärt Weigel.

Die Forstsaatgutberatungsstelle der Niedersächsischen Landesforsten in Oerrel (LK Heidekreis) koordiniert die Saatguternte in den Landesforsten. Die geernteten Samen und Früchte werden im Anschluss an Baumschulen abgegeben, die mit der Anzucht beauftragt werden.

Foto: Niedersächsische Landesforsten