Bodenwerder (red). Kürzlich stand die Fortbildung einiger Sanitätshelfer und Sanitäter bei der DLRG Ortsgruppe Bodenwerder an. Man traf sich für einen Tag im Ausbildungszentrum an der Linserstraße in Bodenwerder. Zum Einstieg in den Tag stand der theoretische Unterricht für die neun Teilnehmer auf dem Plan. Hier wurden zur Auffrischung bereits bekannter Themen besprochen, zudem aber auch Neuerungen, wie beispielsweise  im Bereich der Hygiene vermittelt.

Im Anschluss wurde das sogenannten „ABCDE Schema“ erklärt. Dies dient der systematischen, nach Prioritäten geordneten Beurteilung sowie Behandlung von Notfallpatienten. Jeder Mitarbeiter im Rettungsdienst – egal, ob Sanitätshelfer, Sanitäter, Rettungshelfer, Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter – kennt das ABCDE-Schema und muss es sicher umsetzen können.

Aus diesem Grund wurde dieses Schema Punkt für Punkt ausführlich erklärt und durchgesprochen, damit die Teilnehmer dieses verinnerlichen und als Algorithmus anwenden können.

A wie Airway (Atemweg): hier soll kontrolliert werden ob die Atemwege frei sind, oder wenn nötig mit einfachen Hilfsmittel frei gemacht werden.

B wie Breathing (Atmung): diverse Aspekte werden hier Überprüft wie z.B. Atemfrequenz, Atemgeräusche, Atemrhythmus, Prell-marken oder Zyanose.

C wie Circulation (Kreislauf): zur Kontrolle des Kreislaufes gehört als erstes das ertasten des Pulses und seiner Qualität, Rhythmus und Frequenz. Ebenfalls wir die Farbe, Temperatur, Feuchtigkeit und Rekapillarisierungszeit der Haut des Patienten überprüft. Auch eine Kontrolle ob es Blutungen gibt am Körper wird hier vorgenommen.

D wie Disability (neurologischer Zustand): hier der Blutzuckerwert ermittelt und der neurologische Zustand nach einem bestimmten Schema untersucht.

E wie Exposure/Environment: der gesamte Körper des Patienten wird hier nochmal ganz genau durch einen sogenannten Bodycheck untersucht um auf z.B. Schmerzpflaster, Drainagen oder implantierte Schrittmacher, Verletzungen zu stoßen.

Nach dieser theoretischen Auffrischung ging es in die Fallbeispiele zu jeder Station des Schemas mit dementsprechenden Einsatz der Hilfsmittel und Ausrüstung. Hier sind zu erwähnen der Umgang mit dem Guedeltubus, Wendltubus, Larynxtubus, der Vorbereitung zur Intubation oder einer Infusion / Injektion. Das Puls und Blutdruckmessen. Der Umgang mit der Sauerstoffflasche. Die verschiedenen Möglichkeiten der Beatmung und natürlich durfte die Reanimation mit der Herzdruckmassage und dem Einsatz eines AED nicht fehlen.

Auch kam in den Fall Beispielen die Realistische Unfalldarstellung nicht zu kurz. Als dieses alles durchgespielt und die offenen Fragen beantwortet waren ging es am Späten Nachmittag noch mal an die Praxis Arbeit. Hier wurde dann noch der Umgang mit den Spine Board geübt. Lagerung und Transport des Patienten standen hier auf dem Programm. Da wir aber bei den Wasserrettern sind, gingen wir noch einen Schritt weiter und übten den Transport des Patienten auf den Spine Board nicht nur an Land sondern auch mit dem Einsatzboot. Das aber auch noch nicht genug. Es kann ja auch mal ein Motor ausfallen, so übten wir dazu noch die Übergabe eines Patienten von Einsatzboot zu Einsatzboot im Weserstrom und dann weiter die Übergabe am Anleger an den Rettungsdienst.

Nachdem auch dieses Wunderbar funktioniert hatte ging es nach einer gemeinsamen Abschluss Besprechung mit den Bootsführern in den verdienten Feierabend.

Foto: DLRG Bodenwerder