Lichtenhagen (red). Zusammen mit den örtlichen CDU Mitgliedern haben die Bundestagskandidatin Mareike Lotte Wulf und Landtagsabgeordneter Uwe Schünemann den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Timmermann in Lichtenhagen besucht. Bei strahlendem Sonnenschein konnten alle die ländliche Idylle genießen. Leider sehen die aktuellen Rahmenbedingungen nicht ganz so verheißungsvoll aus. „Wir brauchen Planungssicherheit von der Politik“, fordern Silke und Heinrich Timmermann übereinstimmend. Ansonsten könnten die Kinder den Hof nicht weiter bewirtschaften. 

Ganz bewusst habe man in zusätzliche Geschäftsfelder investiert. Die Vermietung von Ferienwohnungen und der Bereich Energiegewinnung sei für den Betrieb existentiell. Nur leider habe diese Verknüpfung bei der Bewältigung der Corona-Krise dazu geführt, dass für das Beherbergungsverbot keinerlei Ausgleichzahlungen gewährt wurden. „Hier sind wir durchs Raster gefallen“, beklagt Silke Timmermann. Die Modernisierungsarbeiten seien gerade erst abgeschlossen gewesen und die Anfragen waren enorm. Der längere Zeitraum ohne Einnahmen hätte nur durch das Entgegenkommen der Handwerker und Banken bewältigt werden können. 

Mittlerweile sei die Nachfrage bei den Ferienwohnungen wieder gestiegen. Wiewohl sich mehrere Generationen auf dem Bauernhof fühlen, konnten die Christdemokraten live erleben. Großeltern, Eltern und Kinder einer Großfamilie aus Hamburg wurden bei einer „Wasserschlacht“ überrascht. Wichtiger waren aber die Antworten von Silke Timmermann auf die Nachfragen der Großstädter nach den unterschiedlichen Ernteerträgen. So wird Urlaub auf dem Lande auch zu einer Bildungsreise. Die Zukunft der Landwirtschaft wird mit großer Sorge betrachtet. Immer höhere Auflagen würden die Betriebe enorm belasten. „Tierwohl ist für uns Landwirte ein hohes Gut“, versichert Heinrich Timmermann. Selbstverständlich würde man hierfür noch mehr investieren. Nur leider akzeptiere der Verbraucher die daraus resultierenden höheren Preise nicht. Die Ausgleichzahlungen des Staates seien weder verlässlich noch ausreichend. Zudem nehme die Bürokratie eher zu als ab. Spätestens in sieben Jahren müsste in einen neuen Sauenstall investiert werden. Ein Familienbetrieb dieser Größenordnung könne aber die dafür notwendigen 2 Mio. € nicht finanzieren. „Wenn der Staat bäuerliche Strukturen erhalten will, müssen solche Investitionen erheblich stärker gefördert werden“, fordert Heinrich Timmermann. Zudem sei Planungssicherheit über einen Zeitraum von 20 Jahren für die Betriebe erforderlich. Die Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kienast habe bereits vieles in diese Richtung bewegt. Dieses Vertrauen genieße derzeit die Bundesregierung aber nicht. 

Mareike Lotte Wulf versprach, den in Niederdachsen eingeschlagenen Weg mit nach Berlin nehmen zu wollen. Es komme darauf an, die Interessen der Landwirte und die gesellschaftlichen Herausforderungen fair miteinander zu verknüpfen. Zusätzliche Vorgaben für die Landwirtschaft müssten „eins zu eins“ ausgeglichen werden. Zudem sei Aufklärungsarbeit notwendig. Gutes Fleisch habe nun einmal seinen Preis. „Diese bäuerlichen Strukturen sind wichtig für unsere Region“, so die CDU Bundestagskandidatin. „Ich werde mich für den Erhalt mit Nachdruck einsetzen“. 

Optimistisch sieht Heinrich Timmermann die seit über sechs Jahren geplante Investition in bis zu fünf neue Windkraftanlagen. Ihm sei bewusst, dass das für die Bevölkerung der Ottensteiner Hochebene ein sensibles Thema ist. Deshalb sei für ihn die Bürgerbeteiligung enorm wichtig. „Wir wollen nicht, dass der Gewinn bei Großinvestoren außerhalb des Landkreises ankommt, sondern im Dorf bleibt“, so Bauer Heinrich, wie er in seiner Heimat genannt wird. An anderer Stelle würden Windkraftanlagen abgebaut und an einem geeigneten Standort sollen dafür neue entstehen. Die dafür notwendige Entscheidung über das regionale Raumordnungsprogramm steht unmittelbar bevor. „Wenn eine verbindliche Erklärung über den Rückbau vorliegt, steht die CDU Kreistagsfraktion dieser Investition positiv gegenüber“, so der Vorsitzende der CDU Kreistagsfraktion Uwe Schünemann. 

Mareike Lotte Wulf zeigte sich beeindruckt von dem enormen Einsatz der Familie Timmermann. Die Gastfreundschaft sei unmittelbar zu spüren gewesen. Die verschiedenen Geschäftsfelder seien für die Zukunftssicherung wichtig und richtig. „Ich freue mich darauf, in Berlin einen solchen Betrieb zukünftig aktiv unterstützen zu können“, so die CDU Politikerin abschließend.

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