Holzminden (red). Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommerreise besuchte die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt den Verein Kinderbetreuung Holzminden e.V. Im Gespräch mit Karen Demann, Dörthe Oppermann und Hendrik Hachenberg wurde dabei schnell deutlich, welch große Bedeutung die Großtagespflege mittlerweile im Landkreis Holzminden hat.

„Aktuell erleben wir im ganzen Kreisgebiet einen großen Schub bei der Kindertagespflege. Wir merken, dass immer mehr Gemeinden in den Bereich der Großtagespflege einsteigen wollen und es laufen gerade einige Projekte an und weitere sind schon in Planung“, so Demann. Der große Vorteil im Vergleich zu An- oder Neubauten bei bestehenden Kindertagesstätten ist die deutlich schnellere Umsetzbarkeit, da die Großtagespflege in bestehende Gebäude einzieht und hier nur Umbaumaßnahmen nötig sind. Insgesamt werden im gesamten Kreisgebiet aktuell rund 240 Kinder in der Tagespflege betreut. Rund 170 davon sind im U3 Alter. „64 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich dabei um die Kinder. Es handelt sich dabei um selbstständige Tagespersonen -62 Frauen und 2 Männer-, die teilweise ihren gesamten Lebensunterhalt damit verdienen, teilweise aber auch nur privat zu Hause ein bis zwei Kinder nebenher betreuen“, führte Demann weiter aus.

Die Corona-Pandemie erwies sich dabei, wie in vielen anderen Bereichen, auch in der Kindertagespflege als Problem. Vor allem die Tatsache, dass der Landkreis Holzminden im April zunächst die Zahlungen einstellte war dabei natürlich für alles Tagesmütter und-väter ein Problem. „Glücklicherweise nahm der Landkreis diese Entscheidung zurück und so können wir im Nachhinein sagen, dass wir bisher gut durch die Pandemie gekommen sind“, so Demann.

Sabine Tippelt wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass wir gerade jetzt dafür sorgen müssen, dass sowohl die sozialen als auch die kulturellen Einrichtungen nicht allein gelassen werden. „Wir müssen daran denken, dass es eine Nach-Corona Zeit geben wird und wir dürfen die ganzen wichtigen Einrichtungen, die für unser alltägliches gesellschaftliches und soziales Leben wichtig sind nicht im Regen stehen lassen. Sonst sind diese am Ende der Krise einfach verschwunden. Das darf nicht passieren. Hier ist Politik in der Pflicht und dafür werde ich mich auch weiterhin einsetzen“, so Tippelt.

Seit 11. Mai läuft in der Kindertagespflege nun bereits wieder der (eingeschränkte) Regelbetrieb. „Unser Angebot sieht aktuell wieder so aus wie vor Corona. Natürlich müssen wir dabei aber auch die Hygienemaßnahmen einhalten. Ganz besonders toll fand ich, wie unsere Tagespersonen in der Zeit, in der die Kinderbetreuung nicht möglich war Kontakt zu Kindern und Eltern gehalten haben. Das war einfach super“, so Karen Demann. Sie gab Sabine Tippelt abschließend aber auch noch eine herzliche Bitte mit auf den Weg. „Es gibt immer wieder Schwierigkeiten bei der Beantragung von RAT-Mitteln. Teilweise dauert es über ein Jahr, bis diese beschieden werden. Dies ist speziell für Privatpersonen, die eine Tagesbetreuung eröffnen wollen, häufig ein großes Problem und es wäre schön, wenn sich dort etwas ändern würde“. Tippelt sicherte direkt zu, dass sie dieses Problem mit nach Hannover nehmen wird und mit dem Kultusministerium nach Lösungen suchen wird.

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