Freitag, 31. Oktober 2025 Mediadaten Fankurve
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Bad Pyrmont (red). Wie steht Bad Pyrmont aktuell in der Wärmeversorgung da und welche Möglichkeiten gibt es, bis 2040 klimaneutral zu werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer gut besuchten Bürgerinformationsveranstaltung im Ratssaal. Vertreter der enercity AG und der IP Syscon GmbH stellten den aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung vor und erläuterten die vorhandenen Energiepotenziale in der Kurstadt.

Wärmeversorgung aktuell stark erdgasbasiert

Derzeit wird in Bad Pyrmont noch überwiegend mit Erdgas geheizt – rund 71 Prozent der Gebäude nutzen diese Energiequelle. Berechnungen zeigen jedoch, dass ausreichendes technisches Potenzial vorhanden ist, um künftig auf Umweltwärme, Abwasser- und Flusswasserwärme, Biomasse und Sonnenenergie umzusteigen. Damit könnte die Stadt langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen werden.

Die Nutzung von Geothermie ist aufgrund des Heilquellenschutzes stark eingeschränkt, und auch die Beimischung von Wasserstoff ins örtliche Gasnetz ist derzeit wirtschaftlich noch nicht sinnvoll. Dennoch bestehen Chancen, insbesondere bei Gewerbe- und Industriebetrieben, vorhandene Abwärmepotenziale künftig besser zu nutzen. Diese sollen im weiteren Projektverlauf konkret geprüft werden.

Stromnetz und Quartierslösungen im Blick

Auf Fragen aus dem Publikum ging Uwe Benkendorff, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Pyrmont, ein. Er betonte, dass die zunehmende Belastung des Stromnetzes durch den Einsatz von Wärmepumpen beim Stromnetzausbau berücksichtigt werde.

Projektleiter Sven Alex von der enercity AG ergänzte, dass die Einrichtung von Nahwärmenetzen nach Abschluss der Wärmeplanung auf Quartiersebene geprüft werden soll. So könne der Umstieg auf klimafreundliche Wärmeversorgung gezielt und effektiv umgesetzt werden.

Beteiligung der Bürger entscheidend

Bürgermeister Blome hob in seinem Schlusswort die Komplexität der kommunalen Wärmeplanung hervor und lobte den proaktiven Ansatz der Stadt. Entscheidend sei, so Blome, „die örtliche Akzeptanz der erarbeiteten Lösungen und die aktive Beteiligung aller Betroffenen der Stadtgesellschaft“. Nur gemeinsam könne der Weg in eine klimaneutrale Zukunft gelingen.

Der erste Kommunale Wärmeplan soll nach aktuellem Zeitplan im Mai 2026 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Foto: Melanie Forster-Nel

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