Silberborn (rus). Die Nachricht Ende September war ein Schock: Zwei Rentiere in Silberborn starben an den Folgen falscher Fütterung – die Weser-Ith News berichteten. Unbekannte hatten sich seinerzeit unerlaubt Zutritt zu dem außerhalb der Ortschaft Silberborn gelegenen Geheges verschafft und die ahnungslosen Tiere falsch gefüttert, sodass zwei von ihnen wenig später sogar starben. „Die Tiere haben einen sehr empfindlichen Magen“, erklärt Wildguide Axel Winter, der sich seit inzwischen mehreren Jahren bereits um die hier seltenen Rentiere kümmert. Ernährt werden die Rentiere hauptsächlich mit trockenen Flechten, die extra aus Nordeuropa importiert werden. Anderes Futter oder gar der Imbiss, den beispielsweise Wanderer in ihrem Rucksack haben, kann da fatale Folgen haben.

Geschockt und betroffen waren aber nicht nur Axel Winter und sein Team, auch die Paten der Tiere, unter anderem die Kindergroßtagespflege „Flohkiste“ aus Stadtoldendorf, die seit einigen Jahren eine enge Patenschaft zu „Pelle“, einem der beiden verstorbenen Rentiere unterhielt, waren fassungslos. „Wir waren sehr sehr traurig, als wir von dem Vorfall hörten“, so die Tagesmutter Petra Schwannecke. Um derartige Folgen in der Zukunft zu vermeiden, soll nun in dem Bereich in moderne Kameratechnik investiert werden, die eine Rundum-Überwachung der Rentiergehege ermöglichen soll. „Aus diesem Grund hatten wir eine Spendenaktion ins Leben gerufen und Geld gesammelt, um diese Anschaffung zu ermöglichen“, so die beiden Initiatoren Jasmin Schwannecke und Fabienne Fricke – mit Erfolg: Rund 1.600 Euro an Spendengeldern konnten sie sammeln, über 50 Spender mit kleinen und großen Beiträgen haben sich beteiligt. Mit großer Freude konnte der obligatorische Spendenschek unter Anwesenheit einiger Kinder und Spender nun direkt an Axel Winter übergeben werden, wo das Geld auch zügig investiert werden soll.

Wer einmal die Rentiere aus nächster Nähe sehen möchte, sie füttern oder sich sogar über eine Patenschaft informieren will, findet weitere Informationen unter www.wildguide.de oder direkt vor Ort. Eine eindringliche Bitte zum Schluss: Die Rentiere niemals eigenständig füttern!

Fotos: rus