Kreis Holzminden (r). Die großen, grauen Verteilerkästen, die verschiedenen Orten des Landkreises schon ein schnelleres Internet beschert haben, werden bald auch in etlichen anderen Ortschaften Realität. Nach der europaweiten Ausschreibung für den Breitbandausbau hat die Telekom vom Landkreis den Zuschlag erhalten. Im Sommer soll es dann nach der entsprechenden Freigabe der Fördermittel durch den Bund, das Land Niedersachsen und die NBank richtig losgehen. 4.500 weitere Gebäude im Kreis und drei Gewerbegebiete werden dann ans schnellere Netz angeschlossen.

„Wir arbeiten hier mit Hochdruck daran, dass der Ausbau nach Plan beginnen kann“, sagt Michael Karwasz von der für den Breitbandausbau zuständigen Kreisentwicklung. In ein paar Monaten soll dann der erste Spatenstich für die dafür zu verlegenden Glasfaserkabel passieren. Glasfaserkabel gelten nicht zuletzt auch deshalb als die optimale, zukunftsweisende Lösung, weil sie Datengeschwindigkeiten von bis zu 1 GB/s ermöglichen. 

Wie schon andernorts im Kreis wird die Telekom bis zu den entsprechenden Verteilerkästen komplett neu mit Glasfaser verlegen, von wo aus die Datenübertragung dann zu den einzelnen Haushalten mit dem konventionellen Kupferkabel weitergeht. Damit sollen sich die Nutzer in allen neu versorgten Gebäuden künftig auf Datengeschwindigkeiten von mindestens 30 Mbit/s verlassen können. 97 % aller Haushalte bekommen aber mehr. Sie können dann mit mindestens 50 Mbit/s surfen, bei 62 % können es sogar bis zu 100 Mbit/s sein. In den drei Gewerbegebieten sowie in den Oberschulen in Bodenwerder und Delligsen, der Grundschule Halle und dem Bildungszentrum Ith schließlich werden die einzelnen Gebäude mit Glasfaserdirektanschlüssen versorgt, um einen gleichschnellen Up- und Download zu gewährleisten.

Für die 2016 bewilligten Fördergelder vom Bund, dem Land Niedersachsen, der NBank und den Kommunen in Höhe von 2,5 Mio. Euro für das insgesamt 6,2 Mio. Euro kostende Investitionsvorhaben, musste zunächst eine europaweite Ausschreibung stattfinden. Als wirtschaftlichstes Angebot hat der Landkreis Holzminden das der Telekom herausgefiltert. Die wird selbst 3,7 Mio. Euro in den Ausbau investieren und bekommt dafür die Einnahmen von den Kunden, muss aber nach einem Zeitraum von sieben Jahren nachweisen, dass die erzielten Umsätze die vorher geplanten nicht überschritten haben.

Bei der Entscheidung des Landkreises für die Telekom spielte sowohl die Höhe des Angebotes als auch die Höhe der Mindestübertragungsraten, der laufende Netzbetrieb mit entsprechendem Sicherheits- und Serviceleistungskonzept sowie natürlich auch der früheste Zeitpunkt der Fertigstellung eine Rolle. Am 26.02. schließlich hatte der Kreisausschuss den endgültigen Startschuss dafür gegeben, dass es losgehen kann, indem er den Beschluss über den Ausgleich von noch bestehenden letzten Wirtschaftslücken fasste.

Im Moment werden Vertrag und Ausschreibung noch einmal von Bund, Land und NBank überprüft. Ein übliches Verfahren, währenddessen die Telekom bereits mit der Genehmigungsplanung des Netzausbaus anfängt.  Nach der endgültigen Freigabe und der entsprechenden Vertragsunterzeichnung, beginnen die Bauarbeiten dann voraussichtlich im Sommer und werden etwa ein Jahr dauern. „Wo zuerst im Landkreis ausgebaut wird und wo zuletzt“, erklärt Michael Karwasz, „wird aber erst nach der letztlichen Vertragsunterzeichnung festgelegt“.

Foto: Landkreis