Eschershausen (kp). Hatte man Tankwart Günter Weidemann noch vor knapp eineinhalb Jahren gefragt, wie es in naher Zukunft um den Lenneweg bestellt sein würde, hat man ihn nur resigniert den Kopf schütteln gesehen. Zu viele Rückschläge hatte das Arbeitsteam Lenneweg einstecken müssen, nachdem das Ergebnis mühsamer, ehrenamtlicher Arbeit regelmäßig durch eine nicht enden wollende Vandalismus-Serie  (Weser-Ith-News berichtete) in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Eigentlich wollte ich gar nicht mehr weitermachen, ich hatte die Hoffnung aufgegeben“, sagte er uns damals.

Was dann folgte, war eine Erfolgsstory, die sich rund um den Eschershäuser Lenneweg niederließ und vergangenes Wochenende einen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Nachdem der Lenneweg mit viel Fleiß wieder hergerichtet und vor einigen Monaten eine Streuobstwiese, samt Patenschaften für heimische Obstbäume, ins Leben gerufen wurde, sagte die Bingo-Umweltlotterie nun eine finanzielle Förderung in Höhe von 1500 Euro zu. „Das ist natürlich einfach fantastisch“, weiß Weidemann seine Freude auszudrücken.

Bingo-Förderung: „Mensch, das wäre doch was!“

„Ich habe Anfang September erfahren, dass es so eine Förderung gibt“, beginnt Heinz Kühne auf die Frage, wie es zu dieser besonderen Unterstützung kam, zu antworten. „Mensch, das wäre doch was“, dachten sich der Tankwart und Heinz Kühne, als sie Anfang September einen Antrag auf Förderung stellten. „Im Rahmen der Naturschutzwoche für Kinder und Jugendliche des Natur-Netzes Niedersachen, welche finanziell von der Umweltlotterie unterstützt wird, werden niedersachsenweit knapp 100 Projekte gefördert“, führen sie weiter aus, „und eines dieser geförderten Projekte ist der Lenneweg in Eschershausen“.

1500 Euro wurden bewilligt. Geld, welches allerdings an Auflagen gebunden ist. „Die Voraussetzung, um überhaupt berücksichtigt zu werden, ist eine Streuobstwiese, die wir vor einigen Monaten errichtet haben“, erklärt Kühne. Und weiter: „Weitere Auflagen sind das Errichten eines Insektenhauses, eines Blühhügels, eines Steinhaufens als Unterschlupf für Igel und einer Benjeshecke.“

Außerdem sollte die in der Zeit vom 4. bis zum 11. November stattfindende Naturschutzwoche Gelegenheit bieten, um Kinder und Jugendliche näher an die Natur heranzuführen. Mit diesen Aufgabenstellungen im Gepäck, machte sich Günter Weidemann auf den Weg und klapperte den Kindergarten, die Grundschule und die Realschule in Eschershausen ab. Am Ende konnte er knapp 60 Kinder für das Projekt Lenneweg gewinnen.

Bei unserem Besuch am Freitag, den 10. November, treffen wir die Klasse 4A. In Arbeitsmontur und mit Sägen und Astscheren ausgestattet, ging es an die Arbeit. „Die Kinder sind begeistert und ich bin es auch“, sagt uns die Klassenlehrerin Kim Breitter. Es sei schön, die Kinder in einer so gruppenfördernden Situation aktiv in der Natur zu beobachten. „Die wollen hier gar nicht mehr weg“, so die Lehrerin für Sachunterricht.

Nach der Arbeit müssen nun die Ergebnisse präsentiert werden. Ob jemand von der Bingo-Umweltstiftung persönlich vorbeischauen wird, um sich von der Umsetzung der Auflagen zu überzeugen, wissen Heinz Kühne und Günter Weidemann noch nicht. Eines wissen sie jedoch sicher: „Auf jeden Fall werden wir jetzt jede Menge Fotos nach Hannover schicken, um zu zeigen, wie tatkräftig uns unsere Schulkinder unterstützt haben.“

Fotos: Kai Pöhl