Bodenwerder (red). Es ist die zweite Diskussionsrunde des Landrates mit Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen im Landkreis, nach der Holzmindener Oberschule gewesen. Und obwohl der Termin schon lange vorab geplant gewesen war, konnte es wohl kaum einen besseren Ort für ein solches Gespräch geben als in der Oberschule Bodenwerder. Mit 18 Schülerinnen und Schülern der Schule gab Michael Schünemann nicht nur Auskunft über Persönliches und demokratische Strukturen. Er stellte sich auch der Frage, warum die OBS Bodenwerder in vier Jahren nach Eschershausen umziehen soll.

Zusammen mit ihren Lehrerinnen hatten die 18 Schülerinnen und Schüler quer durch alle Jahrgänge der OBS nicht nur eine Reihe von Fragen, sondern vorab auch einen Rundgang durch die Schule für den Landrat vorbereitet. Danach startete eine Diskussionsrunde, bei der Schünemann in lockerer Atmosphäre zu seinem eigenen Werdegang, zur Tagesarbeit in der Verwaltung und zu politischen Prozessen und Abläufen Rede und Antwort stand.    

Zentrales Thema in der abschließenden, sehr offen und kontrovers geführten Diskussion war naturgemäß jedoch die derzeitige Debatte über die jüngsten politischen Entscheidungen zu künftigen Schulentwicklung. Michael Schünemann erklärte den gerade im Kreistag mit breiter Mehrheit gefundenen Kompromiss und machte dabei deutlich, dass die Schulverlegung Bodenwerders nicht mit der Qualität der dortigen Schule zusammenhänge, sondern mit dem Erfordernis, im Landkreis eine über die Jahre immer kleiner gewordene Schülerzahl qualitativ hochwertig und dabei gleichzeitig für den Landkreis finanzierbar beschulen zu können. Bei einer solchen Entscheidung sei es klar, dass sie sehr emotional geführt werde, weil eben nicht alle Standorte aufrechterhalten bleiben könnten, so der Landrat.

In der Diskussion zeigten die Schülerinnen und Schüler durchaus Verständnis für die Haltung des Landrates, brachten aber durchaus auch ihre eigenen Befürchtungen und Ansichten zum Ausdruck. So befürchteten sie ebenso eine Qualitätsverschlechterung des Unterrichts als auch eine Standortverschlechterung für Bodenwerder. Auch wenn die Entscheidung nicht von ihm, sondern allein von der Politik initiiert worden sei, glaube er fest an eine Verbesserung auch für die Schülerinnen und Schüler der Samtgemeinde Bodenwerder/Polle und auch vonseiten vieler Wirtschaftsvertreter habe es viel positive Resonanz gegeben.

„Ich freue mich sehr darüber, dass wir eine so lebendige, konfrontationsfreie Diskussion führen konnten, die allen unterschiedlichen Meinungen ihren Raum gelassen hat“, stellte der Landrat nach dem Termin fest.

Foto: Landkreis Holzminden