Hannover (red). Die SchulKinoWochen sind seit fast 20 Jahren ein fester Bestandteil des Unterrichtsplans in Niedersachsen. Seit Beginn nutzten 1,37 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte das außergewöhnliche Angebot, das Kino nicht nur als einen Ort der vergnüglichen Zerstreuung, sondern als einen Kultur- und Bildungsort zu erleben.

Zum Jubiläum vom 29. Februar bis 13. März 2024 haben niedersächsische Schulklassen wieder die Gelegenheit, den Unterricht in den Kinosaal zu verlegen. Aus über 100 unterrichtsbezogenen Spiel-, Animations-, Dokumentar- und Kurzfilmen können Lehrerinnen und Lehrer ein passendes Thema für ihre Klasse auswählen. Das hochwertige Programm umfasst Filmangebote für alle Altersstufen und Schulformen.

Zum feierlichen Auftakt am 29. Februar 2024 um 10 Uhr wird „Franky Five Star“ im Cinema Arthouse in Osnabrück gezeigt. Zu Gast ist u.a. die Regisseurin des Films, Birgit Möller.

Begegnungen mit Filmschaffenden und Fachexpert*innen

Eine Besonderheit der SchulKinoWochen ist die Möglichkeit, direkt im Kino mit Filmschaffenden und Fachexpert*innen ins Gespräch zu kommen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Einblicke hinter die Kulissen, erfahren mehr über die kreativen Prozesse bei der Filmherstellung, haben die Gelegenheit Fragen zu stellen und ihre eigenen Gedanken zu teilen. Diese Interaktion schafft eine lebendige und lehrreiche Lernumgebung, die weit über das Klassenzimmer hinausgeht. „Das Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen hat sich in den letzten zwanzig Jahren natürlich stark verändert,“ so Projektleiter Jörg Witte. „Durch Streamingdienste sind Filme und Serien heute zu jeder Zeit abrufbar. Es fehlt aber oft der Austausch über die gesehenen Inhalte, die Einordnung und Reflexion. Genau da setzen die SchulKinoWochen an: Es geht nicht nur um das Filmvergnügen an sich, sondern darum, einen bewussten Umgang mit den Bilderwelten der Filme zu erlernen - und das im Kulturort Kino. Von Anfang an war das primäre Ziel, die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu erweitern und zu fördern.“

Vielfältige Sonderprogramme

Auch 2024 werden besondere Filme gezeigt, die aktuelle politische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen aufgreifen:

17 Ziele – Kino für eine bessere Welt

Frieden und Stärkung der Demokratie, Kampf gegen Hunger, Armut und Ungleichheit, Maßnahmen zum Klima- und Artenschutz – all diese Themen hängen miteinander zusammen und sind zentral für eine nachhaltige Entwicklung hin zu einer lebenswerteren Welt. Das Filmprogramm 17 Ziele – Kino für eine bessere Welt beschäftigt sich mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung, mit dem Ist-Zustand, hinterfragt kritisch, inspiriert und gibt Anregungen. Die nachhaltigen Entwicklungsziele können nur gelingen, wenn alle mitmachen. Jede und jeder Einzelne von uns kann etwas tun: Sei es Verpackungsmüll zu vermeiden, mehr Fahrrad zu fahren, sich im Verein, in der Schule oder Stadt für mehr Nachhaltigkeit zu engagieren. Taten sind jetzt gefragt! www.schulkinowochen-nds.de/269-17-ziele-programm-2024

Alltag und Widerstand – Mutige Mädchen und Frauen in der iranischen Gesellschaft

Seit Generationen setzen sich Frauen im Iran für ihre Rechte und ihre Freiheit ein. Da sich viele dieser Frauen stets für die Rechte aller engagiert haben, ist ihre Bewegung tief verwurzelt in der Gesellschaft. Das zeigt sich ganz besonders seit dem Tod von Jina Amini in dem massiven Protest gegen die islamische Republik, der maßgeblich von Frauen getragen und angeführt wird. Mit unserer diesjährigen Sonderreihe wollen wir einen Fokus auf starke, selbstbewusste iranische Mädchenund Frauen setzen. Die vier ausgewählten Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme blicken aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf die herausfordernden Leben von Mädchen und Frauen in Teheran und zeigen, wie sie mit einer Gesellschaft großer Gegensätze und Machtunterschiede umgehen. Die vielfach ausgezeichneten Filme, in denen sich auch die historische Entwicklung des Irans und seiner vielfältigen Filmlandschaft widerspiegeln, beschäftigen sich mit den Folgen, die Patriarchat, Behördenwillkür, Zensur und die Angst vor der allgegenwärtigen Sittenpolizei für den Alltag von Frauen haben. Darüber hinaus zeigen sie die große Bandbreite an zivilem Ungehorsam und Mut, mit denen sich Frauen im Spannungsfeld von Widerstand und Resignation, Überlebensdrang und weiblicher Solidarität behaupten. Ein Filmprogramm in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung. www.schulkinowochen-nds.de/268-alltag-und-widerstand-mutigemadchen-und-frauen-in-der-iranischen-gesellschaft

Wissenschaftsjahr 2024 – FREIHEIT

Das Kino ist seit über einem Jahrhundert ein wichtiger Diskursort für gesellschaftliche Auseinandersetzungen. Die Wirkmächtigkeit und Ästhetik von Kinofilmen haben den Ort zu einer zentralen Plattform sowohl der Selbstverständigung als auch für kollektive Aushandlungen gemacht und damit zugleich die gesellschaftlichen Vorstellungen von Freiheit und Demokratie stark geprägt. Filmheld*innen, die ihre eigene Freiheit oder die ihrer Mitmenschen bedroht sehen und sie gegen Widerstände verteidigen, gehören seit Beginn des Kinos zum festen erzählerischen Repertoire. Kinofilme werfen einen Blick in freie und unfreie Gesellschaften; sie stiften zum Träumen von der Überwindung repressiver Gesellschaftsverhältnisse an; sie zeigen das Gelingen und Scheitern des Freiheitsstrebens in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, als Dokument oder Fiktion. Die erzählerische Kraft des Kinofilms ist elementar, da das Nachdenken über die vielen Facetten von Freiheit nicht allein über die kognitive, sondern auch über die emotionale Ebene angeregt wird. Das Filmprogramm aus Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen bietet Anknüpfungspunkte zu den zentralen Fragen des Wissenschaftsjahres 2024. Dabei wird der Begriff Freiheit aus unterschiedlichen Perspektiven heraus betrachtet, beispielsweise in Bezug auf politische Systeme, Religionen, Geschlechterordnung oder auf der individuellen Ebene der freien Meinungsäußerung. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). www.schulkinowochen-nds.de/270-wissenschaftsjahr-2024-freiheit 

Unterstützung für Lehrkräfte

Lehrkräfte erhalten bei den SchulKinoWochen umfassende Unterstützung, um den Kinobesuch mit ihrer Klasse effektiv in den Unterricht zu integrieren. So stehen beispielsweise Arbeitsmaterialien zum Download zur Verfügung sowie digitale Filmgespräche. Fortbildungsangebote bieten für Lehrerinnnen und Lehrer vertiefende Informationen zum Einsatz von Film im Unterricht. Weitere Informationen gibt es hier: www.schulkinowochen-nds.de/content/category/8-bildung

Anmeldung und weitere Informationen

Lehrerinnen und Lehrer können ihre Klassen ab sofort bis eine Woche vor Vorstellungsbeginn für Kinovorführungen und Begleitprogramme anmelden. Es besteht zudem die Möglichkeit, Vorstellungen zu Wunschterminen auf Anfrage zu organisieren, um den Zeitplan der Schulen optimal zu berücksichtigen. Der ermäßigte Eintrittspreis für die Kinovorführungen beträgt 4,50 Euro, Lehrkräfte und Begleitpersonen haben freien Eintritt. Das vollständige Filmprogramm, alle teilnehmenden Kinos und weitere Informationen sind unter www.schulkinowochen-nds.de zu finden. Die Anmeldung erfolgt online auf www.schulkinowochen-nds.de.

Zuständiges Projektbüro:

Katja Martin

Tel. 0511-228797-3

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Über die SchulKinoWochen

Die SchulKinoWochen Niedersachsen werden veranstaltet von VISION KINO – Netzwerk für Film und Medienkompetenz in Kooperation mit dem Film & Medienbüro Niedersachsen e.V. sowie weiteren Landespartnern. Unterstützt und gefördert werden sie vom Niedersächsischen Kultusministerium, der Niedersächsischen Landesmedienanstalt und der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH. VISION KINO ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Filmund Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der Kino macht Schule GbR, bestehend aus AllScreens – Verband Filmverleih und Audiovisuelle Medien e.V., dem HDF Kino e.V., der Arbeitsgemeinschaft Kino • Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. Die Schirmherrschaft über VISION KINO hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.

Foto: SchulKinoWochen Niedersachsen