Weserbergland (haa.) Ein trockener Juni und anhaltende Regenfälle im Juli und August: Während viele über das unbeständige Sommerwetter klagen, stellt es andere vor existenzielle Herausforderungen. Landwirte im Weserbergland kämpfen mit erheblichen Ernteverzögerungen, wie die Pressesprecherin des Kreisverbandes Landvolk Weserbergland, Friederike Werner, auf Nachfrage mitteilt.
Während die bislang geerntete Gerste und der erste Raps gute Erträge und Qualitäten aufwiesen, bereiten die derzeitigen Wetterbedingungen den Betrieben zunehmend Sorgen. Noch auf den Feldern stehende Kulturen wie Raps, Winterweizen, Roggen und Triticale sind zwar größtenteils erntereif, doch es fehlen mehrere regenfreie Tage in Folge, um die Ernte sauber und zügig abschließen zu können.
Insbesondere beim Weizen führt die anhaltende Feuchtigkeit zu einem Qualitätsverlust – der sogenannte Backwert sinkt. Viele Landwirte sehen sich daher gezwungen, den Weizen lediglich als Futtergetreide zu nutzen, was mit erheblichen Erlöseinbußen verbunden ist. Auch beim Raps drohen Ertragsverluste, da durch den Regen Körner aus den Schoten rieseln und verloren gehen.
„Die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe ist angespannt“, berichtet Werner. „Umso wichtiger ist jetzt stabiles Wetter, damit die Erntearbeiten fortgesetzt werden können.“
Trotz der schwierigen Bedingungen gibt es auch positive Aspekte: Die hohe Bodenfeuchtigkeit kommt Kulturen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben sowie dem Grünland zugute. In diesen Bereichen wird mit guten Erträgen gerechnet. Dennoch bleibt die Hoffnung auf einen Wetterumschwung.
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