Holzminden/Dranfeld (r). Die 2. Vertreterversammlung der VR-Bank nach der Fusion mit der Volksbank Weserbergland tagte am Montagabend in der Stadthalle Dransfeld.

Bankvorstand Jürgen Freitag konnte trotz des herausfordernden Umfeldes über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 berichten und stellte fest, dass die Fusionsentscheidung richtig war und sich die Leistungsfähigkeit der neuen Bank zum Wohle der Kunden noch weiter erhöht hat.

Wie für alle Banken, so stellt das zinspolitische Umfeld auch für die VR-Bank eine große Herausforderung dar, weil die Zinserträge kontinuierlich abschmelzen. Um dieser Entwicklung zu begegnen, habe die VR-Bank schon vor Jahren begonnen, sich weitere Standbeine unabhängig vom Zinsgeschäft zu schaffen. Hier sei zum einen das landwirtschaftliche Warengeschäftgenannt, das durch die Übernahme des Geschäftsbetriebes der Raiffeisen Adelebsen-Uslar GmbH zum 01.01.2019 weiter ausgeweitet werden konnte. Daneben investiert die VR-Bank in den weiteren Aufbau des Bestandes an Wohnimmobilien und Immobilienfonds und betreibt eigene Photovoltaikanlagen. Auch die Aufstockung des Aktienfondsbestandes soll vom Zinsgeschäftunabhängigmachen, erläuterte Jürgen Freitag.

Das Jahr 2019, so Vorstand Freitag, stehe ganz im Fokus des 125-jährigen Jubiläums der Bank. 1894 wurde die Spar-und Darlehenskasse Landwehrhagen gegründet, aus der letztlich nach diversenFusionen die heutige VR-Bank entstanden ist. „Wir sind stolz auf unsere lange Tradition, denn sie ist Ausdruck von Solidität, Nachhaltigkeit und der Fähigkeit, sich immer wieder erfolgreich den veränderten Markbedingungen anzupassen“,stellte Jürgen Freitag fest.

Und dieses Jubiläum wird gefeiert u. a. durch drei Großveranstaltungen, von denen die erste bereits am 01.06.2019 in Dransfeldstattgefunden hat. Weiter gehtes mit einem Tag der offenen Tür in Holzminden am 29.06.2019.

Neue Wege ist die VR-Bank bei der Suche nach qualifizierten jungen Menschen für die Ausbildung im Bank-und Warengeschäft gegangen. So haben die Auszubildenden nach eigenem Drehbuch zwei Kurzfilme über ihre Ausbildung imBank-bzw. Warengeschäft gedreht, die von der Vertreterversammlung mit viel Beifall bedacht wurden.

Über den Jahresabschluss 2018 berichtete Vorstandskollege Jens Ripke. Danach erhöhte sich die Bilanzsumme um 3,4 % auf 1,1 Mrd. Euro, das betreute Kundenvolumen stieg auf 1,9 Mrd. Euro. Die Einlagen erhöhten sich auf 770 Mio. Euro. „Das ist der höchste Stand in der Geschichte der Bank und ein Beleg für das uneingeschränkte Vertrauen unserer Kunden“, stellte Jens Ripke fest.

Wachstum gab es auch bei den Krediten. Mehr als 100 Mio.Euro hat die Bank neu bewilligt und damit ihre starke Position als Finanzier des Mittelstandes, der Landwirtschaft und des privaten Wohnungsbaus behauptet.

Die Entwicklung im Warengeschäft war durch einen auf 116 Mio. Euro verringerten Umsatz gekennzeichnet, im Wesentlichenbedingt durch die extreme Trockenheit und entsprechende Ernteeinbußen der Landwirte.

Auch betriebswirtschaftlich war das Jahr 2018 erfolgreich. Nach Steuerzahlungenin Höhe von 4,9 Mio. Euro und Dotierung der Rücklagen wird ein Bilanzgewinn von 2,4 Mio. Euro ausgewiesen, aus dem eine Dividende in Höhe von 5 % ausgeschüttet wird. Die sehr solide wirtschaftliche Situation der Bank zeigt sich auch durch die weitere Erhöhung des Eigenkapitals auf 178 Mio. €. Die Eigenkapitalquote liegt mit 16 % sehr deutlich über dem Durchschnitt im Bankgewerbe.

Vorstand Ripke dankte allen Mitarbeitern im Bank-und Warengeschäft für ihren großen persönlichen Einsatz, dies wurde von der Versammlung mit Beifall quittiert.

Wirtschaftsprüferin Anne Mahler vom Genossenschaftsverband in Frankfurt berichtete über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung. Danach wurden bei der Prüfung keinerlei Mängel festgestellt und das uneingeschränkte Testat erteilt.

Für Jürgen Freitag war das die letzte Vertreterversammlung als Vorstand. Nach insgesamt 31 Jahren als Vorstandsvorsitzender der ehemaligen Volksbank Weserbergland bzw. jetzt Vorstand der VR-Bank geht er in den Ruhestand. Der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard von Werder stellte in seinen Dankesworten fest, dass Jürgen Freitag durch unternehmerischen Weitblick und konsequentes Handeln die stetige Aufwärtsentwicklung der Bank entscheidend vorangetrieben habe. „Sein Name stehe für Seriosität, aber auch kaufmännisches Geschick und Mut zur Veränderung“, bekräftigte von Werder.

Jürgen Freitag bedankte sich bei der Versammlung für das Vertrauen, das man ihm stetsentgegengebracht habe. „Mein Beruf war mir stets Berufung und ich habe sehr gerne für unsere Kunden undunsere Bank gearbeitet“, bekräftigte Jürgen Freitag. Die Vertreterversammlung verabschiedete das scheidende Vorstandsmitglied mit „Standing Ovation“.

Fotos: VR-Bank in Südniedersachsen eG