Kirchboitzen/Ottenstein (red). Wie lässt sich ein Dorf lebenswert gestalten? Welche Projekte können Menschen motivieren, im ländlichen Raum zu bleiben und neue Ideen umzusetzen? Mit diesen Fragen haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 28. Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ intensiv beschäftigt.
Am 23. September wurden die Ergebnisse im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung in Kirchboitzen bei Walsrode im Heidekreis bekanntgegeben. Gastgeber war das Dorf, das Niedersachsen bereits im Bundeswettbewerb 2023 vertreten hatte. Insgesamt 18 Teilnehmerdörfer erhielten Urkunden, Plaketten und Preisgelder.
Drei Dörfer qualifizieren sich für den Bundesentscheid
Besonders erfolgreich waren Backemoor (Landkreis Leer), Heckenbeck (Landkreis Northeim) und Meyenburg (Landkreis Osterholz). Diese drei Dörfer dürfen Niedersachsen beim Bundeswettbewerb im Sommer 2026 vertreten.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte hob bei der Ehrung hervor, wie wertvoll das Engagement sei: „Nicht nur die drei Bundesvertreter, sondern alle Dörfer haben gezeigt, dass sie Zukunft haben. Sie beweisen, wie viel Engagement und wie viele Ideen in Niedersachsen stecken. Vielen Dank für diesen Einsatz – so bringen wir Niedersachsen voran.“
Anerkennung für Ottenstein
Zwar hat Ottenstein den Sprung zum Bundeswettbewerb 2026 nicht geschafft, dennoch darf der Ort mit Stolz sagen, dass er es ins Landesfinale von „Unser Dorf hat Zukunft“ geschafft und damit Außergewöhnliches geleistet hat. Auf diesem Weg überzeugte Ottenstein nicht nur die Jury, sondern bot auch den eigenen Bürgerinnen und Bürgern ein breites Spektrum an Ideen und Projekten. Zudem vertrat das Dorf den Landkreis Holzminden auf hervorragende Weise.
„Der Flecken Ottenstein hat nur ganz knapp den Weg nach Berlin zum Bundeswettbewerb verpasst – das wurde uns während der Siegerehrung bestätigt“, erklärte Manfred Weiner aus Ottenstein.
Die Kommission würdigte ausdrücklich das umfassende Angebot der Daseinsfürsorge, die neuen Multifunktionsräume sowie die gelungene Bewahrung der historischen Bausubstanz. Anerkennung fanden ebenso die Durchgrünung des Dorfes und das Konzept zur Pflege des Dorfgrüns. Besonders hervorgehoben wurden außerdem das Betreuungsangebot für Kinder von null bis zehn Jahren, das umsetzungsorientierte Klimaschutzkonzept, die klare Struktur des Leitbildes sowie die Öffnung der Kirche für Veranstaltungen. Auch die Vielzahl der Betriebe, die vor Ort angebaute Erzeugnisse direkt im Dorf weiterverarbeiten, zählte zu den Pluspunkten.
Wettbewerb mit Tradition
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wird auf mehreren Ebenen ausgetragen: Zunächst starten die Landkreise mit Kreiswettbewerben. Die erfolgreichsten Dörfer qualifizieren sich für den Landesentscheid. Von dort aus werden schließlich die Vertreter für den Bundeswettbewerb gemeldet.
Ziel ist es, die vielfältigen Aktivitäten und Leistungen in den Dörfern sichtbar zu machen und ihnen die verdiente Anerkennung zukommen zu lassen. Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt den Wettbewerb deshalb aktiv.
Fotos: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz