Landkreis Holzminden (red). In den vergangenen Monaten ist es in der Region wiederholt zu Stromausfällen gekommen – teils über Stunden, teils großflächig. Betroffen waren neben Stadtoldendorf auch Orte wie Bevern, Polle, Delligsen und Bodenwerder. Die Ursachen reichen von Kabelfehlern bis hin zu unvorhersehbaren technischen Störungen im Mittelspannungsnetz.
Besonders spürbar war der Stromausfall am 12. Juli in Stadtoldendorf. Gegen 22.16 Uhr fiel im Südwesten der Stadt in weiten Teilen der Strom aus – bereits zum zweiten Mal binnen weniger Wochen. Schon Anfang Juni war es in Stadtoldendorf zu einem größeren Ausfall gekommen, bei dem defekte Kabel als Ursache benannt wurden. Auch Delligsen war zuletzt betroffen – dort dauerte der Ausfall am 6. Juli rund zwei Stunden.
Bevern und Polle hatten zuletzt im März mit einem länger andauernden Stromausfall zu kämpfen. In der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle war es bereits Anfang Januar in mehreren Ortschaften zu einem großflächigen Ausfall gekommen.
Netzbetreiber: Technische Defekte, keine Häufung
Die Westfalen Weser Netz GmbH hat den Ausfall am 12. Juli bestätigt. „Ohne erkennbaren Anlass kam es zu einer Störung von zwei 30-kV-Mittelspannungskabeln, was den Ausfall im Südwesten von Stadtoldendorf verursachte“, teilte das Unternehmen mit. Solche Störungen seien „technischer, unvorhersehbarer Natur“, so Westfalen Weser. Grundsätzlich könnten aber auch Starkregen, extreme Hitze oder Erdbewegungen zu Versorgungsunterbrechungen führen.
Eine auffällige Häufung von Stromausfällen im Landkreis Holzminden verzeichnet Westfalen Weser nach eigener Aussage nicht. „Im Landkreis Holzminden sehen wir keine erhöhte Anzahl von Stromausfällen“, betont das Unternehmen.
Milliarden-Investitionen in die Netzsicherheit
Um die Versorgungssicherheit künftig weiter zu stärken, kündigt Westfalen Weser langfristige Investitionen an: „In den kommenden zehn Jahren investieren wir rund 1,5 Milliarden Euro in unsere Netze und ihre Digitalisierung“, so das Unternehmen. Ziel sei es, die Energiewende mitzutragen und gleichzeitig die Netze an steigende Anforderungen durch Elektrifizierung und Einspeisung erneuerbarer Energien anzupassen.
Schon heute würden mögliche Schwachstellen durch digitale Netzplanung frühzeitig erkannt und Sanierungsmaßnahmen entsprechend priorisiert. Aktuell laufe etwa eine Modernisierung bestehender Mittel- und Niederspannungskabel in Hehlen.