Holzminden (red). Vom Sturm umgestürzte Bäume, Flüsse, die über die Ufer treten, langanhaltende Dürre: Extremwetterereignisse nehmen weltweit weiter zu – und auch Holzminden bleibt davon nicht verschont. Der Landrat und die Bürgermeister der Kommunen haben nun gemeinsam einen Kooperationsvertrag zur Erstellung eines kommunalen Starkregenkonzeptes unterzeichnet. Gefördert werden soll das Verbundprojekt vom Niedersächsischen Umweltministerium.
Starkregenereignisse treten in den letzten Jahren nicht nur häufiger auf und ziehen beträchtliche Folgeschäden mit sich, sie machen auch nicht vor Gemeindegrenzen Halt. Landrat Michael Schünemann, Thomas Junker (Samtgemeindebürgermeister von Bevern), Sebastian Rode (Samtgemeindebürgermeister von Bodenwerder-Polle), Tino Wenkel (Samtgemeindebürgermeister von Boffzen), Wolfgang Anders (Samtgemeindebürgermeister von Eschershausen-Stadtoldendorf), Stephan Willudda (Bürgermeister von Delligsen) und Holzmindens Bürgermeister Christian Belke möchten dieser Zukunftsaufgabe aus diesem Grund gemeinsam entgegentreten.
Geplant sind gemeindeübergreifende Untersuchungen und Konzepte, um der Frage nachzugehen, mit welchen Maßnahmen Starkregenereignissen in Zukunft begegnet werden kann. Konkret sollen die Konzepte Starkregengefahren- und -risikokarten beinhalten. Auch ein Handlungskonzept zur Überflutungsvorsorge und Schadensminimierung sowie ein Plan zur Risikokommunikation sollen erstellt werden.
Die Kooperation soll die Starkregen- und Überflutungsvorsorge vor Ort verbessern. Es wird auch weiterhin Austauschformate wie die „Kommunale Arbeitsgruppe Starkregen“ und den „Runden Tisch Starkregen“ geben, um eine optimale Abstimmung zwischen den Beteiligten sicherzustellen.
Die Zusammenarbeit von Landkreis, Stadt Holzminden, den Samtgemeinden und dem Flecken Delligsen wird vom Land Niedersachsen unterstützt. Die Erstellung der kommunalen Starkregenvorsorgekonzepte wird vom Niedersächsischen Umweltministerium gefördert. Mit dem Kooperationsvertrag ist in einem ersten Schritt die Einreichung des Fördermittelantrags geregelt, die der Landkreis Holzminden federführend übernimmt. Für die Vorbereitung und Stellung des Antrags bleibt dem Landkreis nun ein Zeitraum von etwa drei bis fünf Monaten. Nach Bewilligung ist für die Erarbeitung der Konzepte eine Dauer von rund zweieinhalb Jahren vorgesehen. Die Kosten werden auf 440.000 Euro geschätzt.
Mit den kommunalen Starkregenvorsorgekonzepten soll für jede Kommune ein individuelles, maßgeschneidertes Handlungskonzept erstellt werden, das sich an den lokalen Gegebenheiten orientiert. Gerade im Landkreis Holzminden, so betont Kreisbaurat Ralf Buberti, sei dies aufgrund der besonderen Topografie von großer Bedeutung. Ein gemeinschaftliches, speziell auf die Region zugeschnittenes Konzept biete daher den größten Nutzen – und sei ein wichtiger Schritt hin zu einer vorausschauenden Risikovorsorge für die Bevölkerung.
Foto: Landkreis Holzminden