Holzminden (red). Wenn der Landkreis zu einer Kitafachtagung einlädt, kann er sich der positiven Resonanz sehr sicher sein. Das Bedürfnis der Fachkräfte, sich auszutauschen und neue Impulse zu bekommen, ist bei den Kita-Mitarbeitenden groß. Entsprechend fanden auch in dieser Woche wieder rund 65 pädagogische Interessierte in der Aula des Holzmindener Campe-Gymnasiums zusammen, um sich im Rahmen einer ganztägigen Tagung mit dem Thema „Miteinander Perspektiven schaffen – Zusammen Kita gestalten“ auseinanderzusetzen. Organisiert und durchgeführt wurde das Treffen von den Kita-Fachberatungen des Landkreis Holzminden in Kooperation mit der KVHS Holzminden, dem nifbe – Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung, der Stadt Holzminden und dem Kindertagesstättenverband Holzminden-Bodenwerder.

Die Tagung biete eine wertvolle Gelegenheit für den Austausch von Ideen, Best Practices und neuen Erkenntnissen, stellte die Erste Kreisrätin Sarah Humburg gleich zu Beginn der Tagung nach einer kurzen Begrüßung von KVHS-Leiterin Corina Schmidt fest. Gute Qualität in Kitas, darin seien sich alle Teilnehmenden einig, beinhalte unter anderem, Kinder wertschätzend, ressourcenorientiert und individuell in ihrer Entwicklung zu begleiten. Zugleich stünden Fachkräfte vielfältigen Herausforderungen gegenüber, die eine Reflektion der pädagogischen Arbeit unerlässlich machten.

Maurice Malten, Lehrberater für systemische Beratung, Supervisor und Coach, hielt im Anschluss einen Vortrag zum Umgang mit Veränderungen und Krisen sowie den Umgang mit Belastungen: Eine Krise und/oder Veränderung könne auch ein positiver Zustand sein, aus dem etwas Neues hervorgehe, machte Malten deutlich. Hilfreich sei hierbei, eine offene Haltung einzunehmen, um den Herausforderungen gegenüber gewachsen zu sein. In einem weiteren Vortrag legte Dr. Meike Sauerhering, Transferwissenschaftlerin im nifbe und Multiplikatorin für den Kinderperspektivenansatz, den Fokus auf die Sicht der Kinder. Im Sinne einer partizipativen Pädagogik sei es wichtig, die Perspektiven und Bedürfnisse der Kinder in den Blick zu nehmen. „Was kindgerecht ist, kann nur mit dem Kind gemeinsam herausgefunden werden“, so Sauerhering. Kinderperspektiven könnten den pädagogischen Alltag bereichern und dazu beitragen, die Kita als einen guten Ort für Kinder zu gestalten.

Nachmittags fanden in den Räumlichkeiten der KVHS weiterführend drei Workshops statt. Hier bestand die Möglichkeit, mit Meike Sauerhering oder Maurice Malten die am Vormittag gehörten Themen zu vertiefen oder mit Resilienztrainerin Susanne Heimes auf den Aspekt der Förderung von Selbstwirksamkeit von Kindern zu schauen und dabei auch die eigene Selbstfürsorge in den Blick zu nehmen. Mit neuem Wissen, vielen Ideen und wertvollen Anregungen konnten die Teilnehmenden nach der Fachtagung in den Kita-Alltag zurückkehren.

Foto: Landkreis Holzminden