Holzminden (red). Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Seit fünf Jahren gibt es die Produktionsschule Weser-Solling im Landkreis Holzminden jetzt. Sie ist aus der von der Kreisvolkshochschule Holzminden schon 1992 ins Leben gerufenen Jugendwerkstatt hervorgegangen, um jungen Menschen mit problematischen Biographien an eine berufsfachliche Qualifizierung heranzuführen. Beim Tag der offenen Tür zum kleinen Jubiläum fanden zahlreiche Gäste und Besucher*innen den Weg in die Schule, um sich neben den Räumlichkeiten hinter der Holzmindener Lokhalle auch einen Einblick in das neue Konzept zu verschaffen.

Bereits am Vormittag waren Vertreter*innen verschiedener ähnlicher Einrichtungen aus Südniedersachen angereist. Insgesamt waren vier Jugendwerkstätten bzw. Produktionsschulen vertreten, die mehrere Teams für ein geplantes Kicker-Turnier stellten. KVHS-Leitung Corinna Schmidt konnte nach einem spannenden und lustigen Turnier dem Team „Dustin und Ralph“ aus der hiesigen Produktionsschule Weser-Solling bei der Siegerehrung zum ersten Platz gratulieren, gefolgt von der Jugendwerkstatt des Albert-Schweitzer-Familienwerks aus Uslar auf dem zweiten Platz.
In einer gruppendynamischen Gemeinschaftsaktion wurden die von den Jugendwerkstätten vorbereiteten Wegweiserschilder, die in Richtung ihres eigenen Standortes zeigen sollten, an einen Pfosten montiert und der Produktionsschule Weser-Solling als Geschenk übergeben. In weiteren zahlreichen Aktionen, wie dem Wikinger-Schach, auf der Slakeline oder beim Akku-Schrauber-Quiz leisteten sich die Teilnehmenden heiße Duelle.

Am Nachmittag eröffnete KVHS-Leiterin Corinna Schmidt dann den offiziellen Festakt zum fünfjährigen Jubiläum. Sie gab einen Einblick in die tägliche konzeptionelle Arbeit der Produktionsschule und beantwortete die Frage, wer von der Arbeit der Produktionsschule profitiere. Beim Blick in die Runde stellte Corinna Schmidt lächelnd fest: „Jeder von Ihnen“. Sie lud alle Gäste ein, im Anschluss an den Festakt eine Führung durch die neu entstandenen und renovierten Räumlichkeiten wahrzunehmen.

Landrat Michael Schünemann betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit der Produktionsschule für die jungen Menschen, die an der Schwelle zwischen Schule und Beruf stehen. „Viele unserer ehemaligen Teilnehmenden haben den Sprung in eine Ausbildung geschafft, haben Arbeitsplätze gefunden und sind heute erfolgreich in ihren Berufen tätig,“ hob der Landrat hervor. Er hoffe darauf, dass die Kreistagpolitik das Projekt Produktionsschule weiter unterstütze.

Zu den geladenen Gästen gehörte auch Martin Mertens, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Produktionsschulen. In seinem Impulsvortrag gab er einen Abriss über die historische Entstehungsgeschichte der Produktionsschulen seit dem 18. Jahrhundert bis heute. Abgerundet wurde der Vortrag mit einem Film über die konzeptionellen Besonderheiten der Produktionsschulen.

Im Rahmen der hauswirtschaftlichen Tätigkeit wurden Speisen und Getränke von den jugendlichen Teilnehmenden vorbereitet und auf dem Fest angeboten. Hierbei wurde die Produktionsschule von weiteren Projekten der KVHS, dem Pro-Activ-Center, Connect und den AGHS, unterstützt. Trotz aufkommenden Gewitters herrschte bei allen Anwesenden eine gute Stimmung und es fand ein reger Austausch zwischen den Gästen, jugendlichen Teilnehmenden und Mitarbeitenden. Weitere Einblicke zum Tag der offenen Tür können sich Interssierte auf der Homepage der KVHS anschauen.

Fotos: KVHS Holzminden