Zu den Demonstrationen am 1. August wurde nicht wie von Ihnen hier berichtet https://meine-onlinezeitung.de/region-aktiv/28635-tag-der-stille-motorradlaerm-weserbergland-laedt-zur-demo zum „Lärmtag“ aufgerufen. Ganz im Gegenteil. Mehr als 4 Millionen zugelassene Motorräder sind auf Deutschlands Straßen unterwegs. Über 12 Millionen Bundesbürger besitzen einen Motorradführerschein. Für viele von uns ist das motorisierte Zweirad weit mehr als ein Freizeitvergnügen, für einige sogar die einzige Möglichkeit einer individuellen Mobilität. Und auch die Ausübung unseres wunderschönen Hobbys zwingt uns keinesfalls in irgendeine Rechtfertigungsrolle. 

So unterschiedlich Positionen und Ansichten im gesellschaftlichen Leben auch sein mögen, Ausgrenzung, Diskriminierung und Kollektivstrafen waren und sind nicht zukunftsfähig. So dringend Lösungen für bestehende Probleme benötigt werden, einseitige Verbote und Freiheitsbeschränkungen sind keine Option! Als Teil der Motorradcommunity in Deutschland stellen wir uns unserer Verantwortung und sind bereit, aktiv an der Herbeiführung von nachhaltigen Lösungen für bestehende Konfliktsituationen mitzuwirken. Mit uns reden statt pauschal über uns urteilen ist der einzige Weg zu einem respektvollen Miteinander. Lasst uns gemeinsam Hochschalten!… Biker, Anwohner, Politiker. Der Verein Motorradlärm Weserbergland, welcher sich im Mai 2020 gegründet hat, fordert einseitige Verbote wie Streckensperrungen oder die Einführung des Tiroler Modells. Mit beiden Maßnahmen werden alle Motorradfahrer generalverurteilt ohne die tatsächlichen Verursacher herauszufiltern. Obwohl eine rechtliche Prüfung, sowie ein Antrag in Landtag Niedersachsen ergaben, dass das Tiroler Modell nicht umsetzbar ist, (siehe Link Berichterstattung des NDR und https://www.landtag-niedersachsen.de/.../095.../18-09741.pdf ) wird dieses weiterhin vom Verein gefordert. Hinzu kommt eine Sperrung der B83, seit 2018, durch welche der gesamt Verkehr durch die Rühler Schweiz umgeleitet wird. Eine Erhöhung des Verkehrslärms ist somit unabdingbar. 

Maßnahmen- und Dialogangebote, welche durch den BVDM e.V. (Bundesverband der Motorradfahrer) in den Sitzungen mit Landrat Herrn Schünemann oder auch die Initiative Schräglagenfreiheit im Kontakt mit dem Verein selbst bisher angebracht wurden, werden komplett abgelehnt und es besteht allein die Forderung der Verbote. In den Interviews zum "Tag der Stille" berichtete die Pressesprecherin des Vereins von der Unwirksamkeit der Aktion "Kaffee statt Knöllchen" . Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Tag-des-Laerms-Anwohner-demonstrieren-gegen-Motorrad-Laerm,tagdeslaerms106.html Diese Aktion hat bisher in der Rühler Schweiz noch nicht einmal stattgefunden. Ohne bisher bestehende Maßnahmen umzusetzen, weicht der Verein nicht von seinem Standpunkt ab. Der Landkreis reagiert gerade mit ersten Maßnahmen, wie einer Messung durch eine TOPO Box, um reelle Fakten zu schaffen, oder auch dem Einsatz der Lärmdisplays. Richtig und wichtig wäre es die Wirksamkeit der, jetzt erst ergriffenen, Maßnahmen abzuwarten und auszuwerten, anstatt weiter aggressiv weitere Maßnahmen zu fordern. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung wäre es tatsächlich die Arbeit der Motorradverbände und -Initiativen wertzuschätzen und mit einzubeziehen.

Mit freundlichen Grüßen / Kind Regards
Anika Schmidt
BIKER IM DIALOG

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