Holzminden (red). Die diesjährige Abiturentlassungsfeier an der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, hatte auch in diesem Jahr einen ungewohnten Rahmen: Getrennt nach den Fachrichtungen erhielten die Absolventen kohortenkonform ihre Abschlusszeugnisse – ein kleiner, aber feiner Rahmen. 

Die Absolventen dieses Jahrgangs wurden in der Qualifikationsphase bis zum Abschluss in diesem Jahr von den besonderen Umständen, die uns allen die Pandemie gebracht hat, begleitet. „Über allem stand und steht noch immer der Schutz der Gesundheit“, so Andreas Hölzchen, Schulleiter der BBS Holzminden. Der gesamte Jahrgang des diesjährigen Abiturdurchgangs hat hierdurch nicht nur einen besonderen Zusammenhalt entwickelt, er ist auch zu einer besonderen Gemeinschaft geworden. „Der ständige Wechsel zwischen Präsenz und Online-Unterricht war für uns alle eine Herausforderung – Sie haben durchgehalten und Sie haben bestanden! Herzlichen Glückwunsch zu den hervorragenden Leistungen!“

Nacheinander wurden die Abiturienten der Fachrichtung Gesundheit und Soziales, der Fachrichtung Technik und schließlich die Abiturienten der Fachrichtung Wirtschaft vom Schulleiter begrüßt. Er machte deutlich, wie erfolgreich die Abiturienten den besonderen Umständen getrotzt haben. Im Rahmen der Feierstunde ließ Andreas Hölzchen die Zeit der Absolventen des diesjährigen Abiturjahrgangs des Beruflichen Gymnasiums Revue passieren. Mit einem Zitat aus dem Leitbild der Schule machte der Schulleiter deutlich, welchen Einschnitt die Schulschließung für alle Beteiligten hatte. Insbesondere das Schulleben wurde abrupt unterbrochen. Informelle Gespräche zwischen Lehrern und Schülern waren nur erschwert möglich – die Kommunikation verlagerte sich auf die elektronischen Medien. Die Tutoren der einzelnen Fachrichtungsgruppen waren gerade für diesen Abiturjahrgang nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Betreuer, Ansprechpartner oder Vertrauensperson in dieser besonderen, von Corona geprägten Zeit. In ihren Abschlussreden gingen diese Tutoren jeweils auf besondere Aspekte und Augenblicke ihrer Abiturienten in den vergangenen drei Jahren ein. Studienrätin Martina Schuster hob für die Fachrichtung Wirtschaft die Teamtage zu Beginn der Oberstufe im September 2018 hervor – diese dreitägige Fahrt in die Jugendherberge Northeim beinhaltete nicht nur Aktivitäten zum gegenseitigen Kennenlernen unter den „Neuen“. Die Schüler des Beruflichen Gymnasiums und ihre Tutoren und Fachlehrer konnten miteinander ins Gespräch kommen und somit erste Beziehungen knüpfen. Eine Abrundung erfuhren die Teamtage durch einen Kompaktkurs im Unterrichtsfach Mathematik, damit alle Schüler von einem gemeinsamen Wissensstand aus starten konnten. Im Jahrgang 12 stach der Sportkompaktkurs „Skialpin“ im Februar 2019 hervor. Corona-bedingt waren dies die beiden einzigen Mehrtagesfahrten, an denen ein großer Teil der Absolventen teilgenommen hat. 

In der Fachrichtung Wirtschaft nahmen 19 Schüler an den Abiturprüfungen teil. Hier haben alle die Abschlussprüfung bestanden und der Schulleiter konnte 19 Abiturzeugnisse aushändigen. Die beste Abiturdurchschnittsnote erzielte Sandra Koßmann mit einer Note von 1,8. 

In der Fachrichtung Wirtschaft wurde die Absolventin Alina Gundelach für ihr soziales Engagement geehrt. In ihrer Laudatio ging Studienrätin Schuster auch auf die Aspekte ein, nach denen die Ehrungen an der Georg-von-Langen-Schule vorgenommen werden: zum einen wird das soziale Engagement betrachtet und zum anderen sind es die schulischen Leistungen. Oberstudienrat Thorsten Pahl würdigte in seinem Beitrag die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Abiturienten in der Fachrichtung Technik. Dabei betonte er die besondere Bedeutung des Praxisunterrichts im Schwerpunkt Metalltechnik und der hierin integrierten Projektarbeit. Grundsätzlich werden die Lerninhalte im Praxisunterricht der jeweiligen Fachrichtung des Beruflichen Gymnasiums anhand praxisorientierter Beispiele anwendungsbezogen vertieft. 

Die Abiturienten der Fachrichtung Technik haben den sogenannten „Energy Floor“ entwickelt, im Praxisunterricht gebaut und waren damit bei verschiedenen Wettbewerben erfolgreich. Insbesondere die gemeinsame Fahrt nach Köln und die Präsentation des „Energy Floor“ beim Fernsehsender ProSieben stellte das Highlight bei diesem Abschlussjahrgang dar. Auswirkungen der Corona-Pandemie verhinderten weitere Aktivitäten und Einladungen zu Messen mussten abgesagt werden. In der Fachrichtung Technik nahmen sechs Schüler an den Abiturprüfungen erfolgreich teil. Kevin Dick erreichte mit einem Notendurchschnitt von 2,2 die beste Abiturdurchschnittsnote in der Fachrichtung Technik. Oberstudienrat Pahl prämierte die Absolventin Franziska Kleinod für ihr soziales und integratives Engagement. 

Die Tutorin der Fachrichtung Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Ökotrophologie, Oberstudienrätin Hilke Kruse-Schärfe, nahm bereits zwei Tage zuvor im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens Abschied von ihren Abiturienten. Hierbei würdigte sie die gute Interaktion zwischen den Schülern und ging insbesondere auf den Themenschwerpunkt „Ernährung und Sport“ ein. Während der Feierstunde am Samstag erhielten 19 Abiturienten in dieser Fachrichtung vom Schulleiter ihre Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife. 

Der Abteilungsleiter des Beruflichen Gymnasiums, Studiendirektor Heribert Döring, nahm in der Fachrichtung Gesundheit und Soziales die Prämierungen vor. Ausgezeichnet wurde die Absolventin Anastasia König für ihre musikalischen Beiträge bei vielen Veranstaltungen der BBS Holzminden in den letzten Jahren und der Absolvent Paul Hippler für sein soziales Engagement. Johanna Nitsch erreichte eine Abiturdurchschnittsnote von 1,5 und wurde als Jahrgangsbeste prämiert. 

Somit nahmen 44 Schüler an den diesjährigen Abiturprüfungen der Georg-von-Langen-Schule erfolgreich teil. Für alle Abiturienten heißt es jetzt von der Schule Abschied nehmen. Mit dem Eintritt in das Ausbildungs- oder Studienleben beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der für viele Abiturienten spannende Momente parat halten wird. Die gute Tradition, zum Abschluss einen Baum – eine Eiche – zu pflanzen, konnte mit diesem Abschlussjahrgang Corona-bedingt auch leider nicht durchgeführt werden. Schulleiter Andreas Hölzchen lud alle Absolventinnen und Absolventen dieses Abschlussjahrgangs ein, das Pflanzen in Kooperation mit den Niedersächsischen Landesforsten demnächst nachzuholen. Unter dem Motto „Pflanz Deine Eiche“ sind in den vergangenen Jahren bereits viele Eichenalleen des Namensgebers der BBS Holzminden, Georg von Langen, wieder aufgeforstet worden. „Das ist eine gute Möglichkeit, noch einmal zusammenzukommen und die Erinnerungen an eine gute Zeit und einen erfolgreichen Abschluss wieder aufleben zu lassen“, so der Schulleiter. 

Die Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, wünscht ihren diesjährigen Abiturienten alles Gute.