Höxter (TKu). Auf und ab und auch schon mal freihändig durch die Lüfte: Auf der „Bielenberg-Jumpline“ in Höxter ist täglich etwas los und die Cross-Strecke wächst. „Die körperliche Betätigung in Corona-Zeiten an der frischen Luft tut den Kindern und Jugendlichen gut. Das ist besser als in der Bude hocken und daddeln“, sagen die Verantwortlichen der „Bielenberg-Jumpline“. Der Mountainbike-Parcours „Jumpline“ ist zu einem echten Höxteraner Highlight für die Biker der Region geworden, gefördert durch die Stadt Höxter. Die Kinder und Jugendlichen nutzen den Parcours von Höxter gut aus. Seit Baubeginn Ende Juli 2020 wächst die Jumpline dank eines enormen ehrenamtlichen Engagements. Der Streckenverlauf ist von den Jugendlichen, die auch die Idee dazu hatten, selbst geplant worden. Innerhalb von wenigen Monaten ist der Parcours von einigen Jugendlichen und deren Eltern weitgehend in Eigenleistung entstanden mit Unterstützung der Mitarbeiter*innen des Bauhofes, der Stadtgärtnerei und des Bielenberg-Projektes. Koordiniert wurden die Planungen durch die Abteilung „Planung und Umwelt“ der Stadt Höxter. Die Streckenlänge beträgt stolze 170 Meter. Wir haben die Verantwortlichen der Jumpline getroffen und uns darüber informiert, was bislang geschaffen wurde und was noch geplant ist. Die Wartung und Veränderung findet vor allem durch die Nutzerinnen und Nutzer selbst statt, koordiniert durch eine Gruppe ehrenamtlicher Erwachsener, die teilweise dem Verein „Rollkultur Weserbergland e.V.“ angehören. Sämtliche Veränderungen werden stets in enger Abstimmung mit Thomas Strathmann von der Abteilung für Planung und Umwelt der Stadt Höxter und mit Spielplatzprüfer Johannes Struck durchgeführt. Die Zusammenarbeit funktioniere sehr gut, betonen Peter Kamischke-Funk vom Verein „Rollkultur Weserbergland e.V.“ und Thomas Strathmann unisono. Primär werde die Anlage von der Höxteraner Jugend genutzt, aber auch von Nutzer*innen aus anderen Ortschaften der Region. „Die Anlage nutzen ´Fast-Profis´ bis hin zu ´blutigen Anfängern´. Die Jugendlichen fahren zum Teil bis zu 20 Kilometer mit dem Rad, um den Parcours nutzen zu können“, erklärt Peter Kamischke-Funk. Bei schönem Wetter befänden sich schon mal bis zu 30 Fahrer*innen gleichzeitig an der Anlage, über den Tag verteilt sogar noch mehr. Viele Cliquen aber auch Einzelpersonen nutzen die Jumpline, woraus inzwischen sogar ein "harter Kern" hervorgegangen sei, meint Bartosz Czopek, einer der Mitverantwortlichen. Die Anlage ist in der Region eine abwechslungsreiche Attraktion. Ähnliche Parcours befinden sich als Nächstes in Steinheim, Ottenstein oder aber in Bad Salzdetfurth bei Hildesheim.

Woraus die Jumpline besteht und was noch geplant ist, haben wir den Mitverantwortlichen Daniel Leal gefragt: „Die zweispurige Bahn verfügt über eine Steilkurve und verschiedene Hügel für unterschiedliche Sprünge und ist in zwei Schwierigkeitsgraden gestaltet, eine für Anfänger (Chicken-Line) und eine für Fortgeschrittene. Die Anlage beginnt mit drei ´Tables´ (wie Tische) über die man springen kann, die aber auch überfahren werden können. Die ´Chickenline´ ist dabei deutlich niedriger und umfasst noch einen wellenförmigen Teil. Als viertes Element folgt ein ´Drop´, bei dem die Fahrerinnen und Fahrer eine Kante meistern müssen. Darauf folgt in der Kurve der große Anlieger - eine Steilkurve. Nach der Steilkurve führt die Fortgeschrittenen-Line auf den großen Tricksprung zu, der es schon ziemlich in sich habe. Auch dieser kann auf der ´Chickenline´ umfahren werden. Zuletzt folgt ein Anlieger, der verhindert, dass die Nutzer*innen versehentlich auf die Straße fahren. Die Anlage müsse in diesem Jahr instandgesetzt werden, da sich die Erdhügel über den Winter gesetzt haben“, erklärt Daniel Leal. Am Streckenanfang soll ein Starthügel entstehen, sodass die Nutzerinnen und Nutzer weniger Anlauf auf der rückwärtigen Fläche nehmen müssen. Zur Einrichtung dieses Hügels werde eng mit dem Bauhof und der Volkshochschule Höxter zusammengearbeitet. Neben dem großen Tricksprung soll noch ein „Wallride“ aus Holz eingerichtet werden. Hierbei handelt es sich um eine leicht schräge Wand, die mit den Mountainbikes mit Schwung befahren wird. Auf der Anlage gilt eine Helmpflicht. Eine weitergehende Schutzausrüstung wird aus Sicherheitsgründen empfohlen. Der vor Ort messbare Bedarf lege eine Erweiterung der Anlage nahe. Dies werde hier voraussichtlich aber nicht möglich sein, weshalb die Verantwortlichen sich schon umschauen, ob in der Region weitere Flächen für eine entsprechende Nutzung geeignet sind. Im Sommer 2021 soll ein Wochenendworkshop auf der Anlage stattfinden, bei dem Interessierte von Profis-Parcours-Erbauer lernen, wie man perfekt derartige Anlagen errichtet. Dafür hat der Verein „Rollkultur Weserbergland e.V.“ Fördermittel gesammelt. Der Workshop soll für die Teilnehmer*innen kostenfrei sein. Die körperliche Betätigung als Ausgleich zum Homeschooling und anderen wegen Corona in den digitalen Raum verschobenen Tätigkeiten sei extrem wichtig, betont Bartosz Czopek. Die Jumpline biete den Sportler*innen dafür den Raum für das Nachgehen ihrer Sportart, aber auch für soziale Anknüpfungspunkte. „Durch die Weitläufigkeit der Anlage, die sich zudem noch an der frischen Luft befindet, können die Corona-Schutzmaßnahmen bestens eingehalten werden“, erklärt Bartosz Czopek abschließend. Weitere Informationen zum Projekt „Jumpline“ gibt es auch im Internet unter: www.rollkultur-weserbergland.de.

Fotos: Kube