Fürstenberg (red). Porzellan kann man sehen und anfassen. Man kann es hören, wenn Tellerstapel klappern oder spätestens, wenn Porzellan zu Boden fällt und in tausend Teile zerspringt. Aber Porzellan zum Riechen und Schmecken? Das Team des Museum Schloss Fürstenberg hat sich gemeinsam mit Designer Wolfgang Hartauer intensiv mit der Wirkung von Porzellan auf unsere Sinne beschäftigt und lädt ab dem 8. Mai Besucher*innen zu einer sinnlichen Erlebnisreise ein. Sense and Sensibility – Porzellan und die fünf Sinne ist eine Ausstellung zum Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Die Vernissage findet digital statt: am 7. Mai um 18 Uhr geben Museumsleiter Dr. Christian Lechelt und Wolfgang Hartauer in einem kostenlosen Live-Stream auf YouTube und Facebook Einblicke in die Ausstellung und deren Entstehung. Weitere Infos und Links werden rechtzeitig auf der Museumswebsite fuerstenberg-schloss.com und in den Social-Media-Kanälen bekannt gegeben. 

„Porzellan ist ein ausgesprochen sinnliches Material. Weiß, glatt, glänzend, hell klingend und durchscheinend reizt es unsere Sinne auf besondere Weise. Unsere Ausstellung bietet mit außergewöhnlichen Inszenierungen einen ganz neuen Zugang zu dem Material jenseits üblicher Museumspräsentationen“, beschreibt Dr. Lechelt die Idee der Ausstellung. In fünf Kabinetten, die sich mit jeweils einem Sinn auseinandersetzen, können die Besucher*innen die Faszination von Porzellan ergründen. 

Das Kabinett „Sehen“ spielt mit der besonderen Lichtdurchlässigkeit von Porzellan. Zum Finale einer Lichtinstallation erscheint das Wort Transluzenz auf scheinbar magische Weise im Porzellan. Im Kabinett „Hören“ können Besucher*innen Bruchporzellan in eine Mülltonne werfen, das mit dem porzellantypischen lauten Scheppern eine speziell für die Ausstellung komponierte Porzellansymphonie des Komponisten Ralf Weifenbach erklingen lässt. Im Kabinett „Fühlen“ kann man die besondere Haptik von Porzellan erfahren: als schlechter Wärmeleiter fühlt es sich kühl an; Glasuroberflächen sind glatt, unglasiertes Porzellan fühlt sich stumpf und rau an, polierte Oberflächen erscheinen hingegen geradezu samtweich. Das Kabinett „Riechen“ ist innen als ein Schlosskabinett des 18. Jahrhunderts gestaltet und schafft so einen atmosphärischen Rahmen um zwei historischen Potpourri-Vasen mit Duftmischungen nach überlieferter Rezeptur. Die Inszenierung im Kabinett „Schmecken“ wurde in Kooperation mit der Künstlerin Maria Volokhova umgesetzt. Ihr Schaugericht mit Lebensmitteln aus Porzellan spielt mit der Tatsache, dass ohne Porzellan die moderne Tafelkultur nicht denkbar wäre. 

Die Ausstellung belegt nicht nur die beiden Sonderausstellungsräume im Museum, sondern nutzt auch Freiflächen innerhalb der Dauerausstellung und der Besucherwerkstatt. Auf diese Weise entsteht eine symbiotische Verknüpfung der sinnlichen Erfahrung des Materials Porzellan und der kreativen, künstlerischen und funktionalen Gestaltung in Form von Tafelgeschirr, Objekten und Figuren. 

Mit der Sonderausstellung Sense and Sensibility beschreitet das Museum Schloss Fürstenberg neue Wege. „Wir freuen uns das wir unser außergewöhnliches und empathische Ausstellungskonzept so umsetzen konnten und danken dafür unseren Förderpartnern: der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, der Europäischen Union über das LEADER-Förderprogramm für innovative Aktionen im ländlichen Raum, der Stiftung Niedersachen, der Braunschweigischen Sparkassenstiftung, dem Landschaftsverband Südniedersachen und dem Freundeskreis Fürstenberger Porzellan e.V.“, betont Dr. Lechelt. 

Die Ausstellung kann vom 8. Mai bis zum 24. Oktober 2021 im Museum Schloss Fürstenberg besichtigt werden. Da aufgrund der aktuellen Lage jederzeit Änderungen möglich sind, werden Besucher*innen gebeten, sich kurzfristig über aktuelle Öffnungszeiten, Termine und mögliche Anmeldungen auf www.fuerstenberg-schloss.com oder unter Tel. 05271 966778-10 sowie 05271 401-178 zu informieren.