Grünenplan (red). Die Wälder der Niedersächsischen Landesforsten haben es derzeit nicht leicht. Die Dürre der letzten Jahre lässt die Pflanzen des Waldes leiden und die hohen Temperaturen verschlechtern diese Situation zusätzlich. Insekten wie der Borkenkäfer erleben hingegen einen regelrechten Boom. Seit mittlerweile drei Jahren in Folge schädigen diese Bedingungen unseren Wäldern. So auch im Forstamt Grünenplan, wo Dürre, Sturm und Käfer für den Verlust zahlreicher Bäume in der Nähe des „Von-Langen-Platzes“ verantwortlich waren. Nach dieser Katastrophe wird allerdings wieder neuer Wald gepflanzt. Die Grünenplaner Forstwirtsauszubildenden sind und waren bereits fleißig, um entstandene Freiflächen wieder neu zu bepflanzen. 

Er ist ein beliebter Startpunkt für sämtliche Waldspaziergänge bei Grünenplan. Der Von-Langen-Platz. Er ist umrahmt von grünen Bäumen, doch bei einem genauen Blick tut sich eine Lücke auf. Eine etwa zwei Fußballfelder große Fläche ist auf den ersten Blick kahl und das ausgerechnet am Von-Langen-Platz, dessen Namensgeber einst die nachhaltige Forstwirtschaft in die Region brachte. Die widrigen Umstände der vergangenen Jahre haben dazu geführt, dass die Bäume, vor allem Fichten abgestorben sind und ein Loch im Wald entstand. Die Forstwirtsauszubildenden waren aber bereits fleißig und habe etliche Bäume gepflanzt. Die letzten 500 Bäume gilt es nun noch zu setzen. 

Hauke Bruns, Leiter des Forstamtes Grünenplan begleitet die Pflanzarbeiten im gesamten Forstamt: „Diese Pflanzungen wurden wie auch in den letzten Jahren mit einer großen, breiten Baumartenvielfalt getätigt. Insgesamt werden in dieser Pflanzperiode insgesamt 140.000 Bäume gepflanzt. Die bereits in den letzten Jahren erfolgten Neukulturen werden damit auf vielen Flächen fortgeführt. Teilflächen und auch Randstreifen werden sich selbst überlassen bzw. nur mit wenigen Pflanzen ergänzt. Insgesamt erfolgen damit in dieser Saison Wiederaufforstungen bzw. Ergänzungen auf 50 bis 60 Hektar Schadflächen.“ 

Die Bandbreite ist wie in den letzten Jahren mit 17 verschiedenen Baumarten sehr groß: drei Eichenarten, Buche, Edellaubbäume wie Bergahorn, Kirschen, Elsbeere, Linde, Flatterulme und ebenso Robinie und Erle. Nadelbäume wie Douglasie, Lärche, Weißtanne, Küstentanne, Kiefer und auch Fichte werden ebenfalls auf der Fläche ihren Platz finden. Die Auszubildenden des Forstamtes pflanzen die Baumarten manuell. 

„Die Ausbildung der Forstwirte ist sehr vielseitig. Im Herbst und vor allem im Frühjahr sind es meist Pflanzungen das tägliche Geschäft, doch auch die Waldpflege, Holzernte, Naturschutz und Landschaftspflege und der Umgang mit Maschinen, wie Motorsägen oder Forstschleppern wird behandelt. Unsere sechs Auszubildenden werden somit zu richtigen Allroundern ausgebildet“, erklärt Bruns. 

Das Frühjahr ist besonders geeignet für die Pflanzung, denn die jungen Bäume können bei den steigenden Temperaturen sofort mit dem Wachstum beginnen. So gilt es nun die Bäume zu pflanzen, um vor den warmen Sommermonaten alle Bäume gepflanzt zu haben. Nicht alle der 140.000 Bäume werden von den Azubis gepflanzt. Die Forstwirte des Forstamtes Grünenplan und Unternehmer pflanzen die Bäume per Hand oder mit Minibaggern, die extra für die Pflanzung größerer Bäume, einen speziellen Pflanzzahn montiert haben. Die entstehenden neuen Wälder werden zukünftig durch eine breite Baumartenpalette, möglichst resistent gegen klimatische Veränderungen sein. Risikostreuung heißt hier das Stichwort. Je mehr Baumarten vorhanden sind, desto weniger schaden kann der Wald davontragen, wenn eine Baumart ausfällt. 

Das LÖWE (Langfristige ökologische Waldentwicklung) Programm der Niedersächsischen Landesforsten ist hierbei federführend. Die Bäume, welche die Flächen zukünftig besiedeln sollen, werden nicht willkürlich gewählt, sondern streng nach Forschungsergebnissen und Klimamodellen der Zukunft ausgesucht.

Foto: Niedersächsische Landesforsten