Dassel (red). Das Niedersächsische Forstamt Dassel trennt sich von Jahrzehnte alten Teerstraßen im Wald. Die teerpechhaltigen Schwarzdecken der Uslarsche Straße bei Abbecke und der Holzstraße bei Lauenberg werden zurückgebaut und in wassergebundener Bauweise mit Schotterbelag neu errichtet. Ziel ist es, alte Forstwege naturverträglich zurückzubauen und Schadstoffe in deren Schwarzdecken umweltgerecht zu entsorgen, teilt das Forstamt heute mit. 

Die Uslarsche Straße ist eine öffentliche Forststraße, die zum Ortsteil Abbecke und Sievershausen führt. Der Sanierungsabschnitt ist rund 1.900 Meter lang. Die Niedersächsischen Landesforsten wollen die teerpechhaltige Schwarzdecke zurückbauen und entsorgen. Anschließend soll der Forstweg eine neue wassergebundene Deckschicht erhalten. Im Anschlussbereich der Uslarschen Straße Richtung Abbecke sowie an die L548 werden kurze Strecken neu asphaltiert. Die Arbeiten beginnen Anfang April und sollen spätestens Ende Mai 2021 von einer in Dassel ansässigen Firma fertiggestellt sein. 

Der zweite Sanierungsfall ist die Holzstraße zwischen Lauenberg und Fredelsloh. Der Waldweg dient als öffentliche Zufahrt zu einem Waldparkplatz und soll auf rund 1.100 Metern Länge saniert werden. Ähnlich der Uslarschen Straße wird ein 30 Meter langer Anschlussbereich des Waldweges an die L547 neu asphaltiert. Die Arbeiten an der Holzstraße dauern von Ende April bis Ende Mai 2021. Das Forstamt Dassel investiert für beide Waldwege insgesamt 200.000 Euro. In Abstimmung mit dem Landkreis Northeim werden die beiden Forststraßen während der Arbeiten voll gesperrt.

In Südniedersachsen ist die Sanierung maroder Forstwege mit belasteten Schwarzdecken fast fertig 

Rund 50 Kilometer sanierungsbedürftiger Schwarzdecken im Solling haben die Niedersächsischen Landesforsten seit 2012 erneuert. „Die wassergebundenen Wege sind ökologisch zuträglicher und in der Unterhaltung günstiger“, begründet Carsten Mönkemeyer die Entscheidung für den Schotterbelag. Der Wegebau-Einsatzleiter aus dem Forstamt Seesen hat bislang rund drei Millionen Euro dafür investiert. Als Wegebauspezialist berät er seine Landesförster vor Ort bei der Wahl für die geeignete Sanierung. Anwohner und Gäste im Solling nutzen öffentliche Forstwege, um weite Umwege über Bundes- und Landstraßen zu meiden. Auch Urlauber genießen die idyllische Fahrt mit dem Auto oder Zweirad durch den Wald, um ihr Ausflugsziel im Solling zu erreichen. 

Insgesamt zehn Jahre lang werden die Landesforsten mit der Sanierung alter Teerstraßen im Wald beschäftigt sein. Das Wegenetz der mit PKW befahrbaren Forststraßen im gesamten Landeswald ist über 10.000 Kilometer lang. Im Solling pflegen und unterhalten die Niedersächsischen Landesforsten allein 1044 Kilometer. 

Im Vergleich dazu beträgt das Autobahnnetz in Deutschland 12.917 Kilometer. Es gehört zu den dichtesten der Welt.