Landkreis Holzminden (red). Während die Corona-Viren den Landkreis Holzminden immer noch fest im Griff hat, ist die Afrikanische Schweinepest glücklicherweise noch nicht ins Weserbergland angelangt. Und wie sieht es mit der gegenwärtig sich auch immer stärker ausbreitenden Geflügelpest aus? Anders als in den umliegenden Landkreisen, wo schon Aufstallungspflichten verfügt worden sind, sieht Kreisveterinärin Dr. Susanne Rauth noch keinen Anlass zu strikteren Maßnahmen. Doch Vorsicht ist geboten. 

In Niedersachsen wurden bislang 64 Ausbrüche der Geflügelpest festgestellt. Mit 34 Putenmast-, drei Entenmast- und einem Hähnchenmastbetrieb ist der Landkreis Cloppenburg besonders betroffen. Insgesamt sind niedersachsenweit 46 Putenbestände, fünf Entenbestände, vier nicht gewerbliche Kleinsthaltungen, ein Masteltern-Hennen Betrieb, zwei Hähnchenmastbestände, drei Legehennenbestände und drei Gänsebestande betroffen. Die Betriebe befinden sich in zehn Landkreisen, bzw. kreisfreien Städten. Die Lage ist also ernst, aber für den Landkreis Holzminden noch nicht akut. 

„Wir nehmen, was die potentielle Bedrohung durch das Vogelgrippe-Virus betrifft, regelmäßig Risikobewertungen vor“, erklärt Dr. Susanne Rauth dazu. Dementsprechend seien auch die Geflügelhalter bereits frühzeitig über das Ministerium informiert, ein entsprechendes Merkblatt gerade online auf die Homepage des Landkreises gestellt worden. Geflügelschauen seien in jedem Fall bis auf Weiteres untersagt. Von einer konkreten Aufstallungspflicht habe sie jedoch bisher abgesehen, weil das derzeit noch nicht nötig sei, ergänzt die Kreisveterinärin. 

Und das vor allem aus zwei Gründen: Zum einen gibt es anders als in den umliegenden Landkreisen im Landkreis Holzminden verhältnismäßig wenig Geflügelzüchter. „Mit knapp 700 Haltern und etwa 36.000 Tieren liegen wir weit unter dem, was beispielsweise in den Landkreisen Hildesheim oder Northeim gemeldet ist“, sagt Dr. Rauth. Zum anderen lägen die Ställe nicht in der Nähe von typischen Rastplätzen der Zugvögel. Die aber seien es vor allem, die für eine Ausbreitung der Vogelgrippe verantwortlich zeichneten. „Vor allem an Flüssen, Seen und Bächen lassen sich durchziehende Tiere auf ihrem Weg nach Norden für eine Pause nieder“, so Dr. Rauth. Im Landkreis Holzminden seien das vor allem die Weserauen. Dort jedoch gebe es im Moment keine gemeldeten Züchter, so dass eine unmittelbare Gefahr der Ansteckung so erst einmal nicht erkennbar sei. 

Allerdings sollten Halter auf jeden Fall größere Vorsicht walten lassen und einige Hygieneregeln beachten. So müssten beispielsweise Ställe regelmäßig gereinigt und auf Schadnagerbefall hin untersucht werden, während andere Haustiere von den Stallungen fernzuhalten seien. Auch sei es nötig, spezielle Kleidung beim Betreten der Ställe zu tragen. Diese Empfehlungen wie auch noch einige andere Punkte sind in dem vom Veterinäramt herausgegebenen Merkblatt zu finden. Ganz wichtig vor allem auch für Hobbyzüchter: Die Haltung von Geflügel ist in jedem Fall meldepflichtig. Unter www.landkreis-holzminden.de/Tierseuchenbekaempfung lässt sich dazu bequem eine Anmeldung online vornehmen. Unter dem Link ist dann auch das Merkblatt mit den Informationshinweisen zum Schutz vor Geflügelpest zu finden.