Beverungen-Lauenförde (TKu). Um ein klares Statement gegen den von der BGZ in Würgassen geplanten"Atommüll-Verschiebebahnhof" zu setzen und um auf die drohenden Atommülltransporte in der Region hinzuweisen, hat die Bürgerinitiative "Atomfreies3-Ländereck e.V." kurz nach der offiziellen Eröffnung der neuen Weserbrücke zwischen Beverungen und Lauenförde durch NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst die neue Brücke hupend und lautstark mit einem Autokorso überquert. Die etwa 150 Personenwagen, Traktoren und Fahrräder fuhren mit Spruchbändern, Fahnen und dem gelben „W“ für Widerstand gegen den Atommüll in Würgassen bestückt kurz nach der Brücken-Eröffnung (Ausführlicher Bericht zur feierlichen Brückeneröffnung folgt) von beiden Seiten gegeneinander hupend über die Weserbrücke. Ziel sei es laut dem Vorsitzenden Dirk Wilhelm von der Bürgerinitiative gewesen, vor den Augen der Vertreter von Politik und Medien als erstes mit den Demo-Fahrzeugen die neue Weserbrücke zu befahren. Unter den Fahrzeugen waren auch interessant geschmückte und skurrile Wagen und Räder. An der Demo beteiligen konnte sich laut Dirk Wilhelm jeder interessierte Bürger*in, der oder die sich als Gegner*in des von der BGZ (Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH in Essen) geplanten Atomlagers in Würgassen sieht. „Mit der Demonstration wollten wir die letzte Gelegenheit vor der politischen Sommerpause nutzen, um unseren Protest gegen die Pläne des BMU und der BGZ in der Öffentlichkeit zum Ausdruck zu bringen“, so Wilhelm. Der Korso startete von beiden Seiten der Weser etwas früher als angekündigt. Die Teilnahme war sehr rege, so stauten sich die Fahrzeuge bis tief in beide Orte hinein, um mit dabei zu sein. Der Korso führte die Teilnehmer einmal rund durch beide Orte und auf beiden Weserseiten bis nach Würgassen, wo die Weserseite erneut gewechselt wurde und neuer Anlauf auf die neue Weserbrücke in Beverungen und Lauenförde genommen wurde. 

Worum geht es? Das geplante Atommülllager Würgassen ist das derzeit meistdiskutierte Thema im Dreiländereck von NRW/Hessen/Niedersachsen. Auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Würgassen soll ein sogenanntes Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll entstehen. Ab 2027 soll der gesamte mittel- und schwachradioaktive Müll aus Deutschland, hier in Würgassen, in diesem Bereitstellungslager gesammelt werden. Anschliessend soll er dann zum Schacht Konrad transportiert werden, der in 2027 in Betrieb genommen werden soll. Die Betriebsdauer für das Würgasser Zwischenlager soll 30 Jahre, bis 2057, betragen. Mehr Informationen unter: http://www.atomfreies-dle.de

Fotos: Thomas Kube