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Donnerstag, 12. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Hannover (red). Hochsommerliche Temperaturen stehen Niedersachsen in den nächsten Tagen bevor. Die gefühlten Temperaturen sind noch mal deutlich höher als die zu erwartenden Werte bis 30 Grad. Ausruhen im Schatten, Abkühlung, viel trinken – die Strategien in der Tierwelt bei entsprechender Hitze sind den menschlichen zum Teil recht ähnlich. Doch wie genau gehen Vögel und andere Tiere mit den hohen Temperaturen um?

Sonnenbad zur Gefiederpflege

Erstaunlicherweise lassen sich immer wieder Vögel beobachten, die der Hitze zum Trotz mitten im Sonnenlicht stehen bzw. liegen. Denn genau wie für den Menschen, hat die Sonne auch für die Vogelwelt ihren Reiz. Häufig sieht man jetzt zum Beispiel Drosseln, die sekunden- oder gar minutenlang regungslos an einer Stelle verharren und einfach die Sonne genießen. Manche Vögel wie der Zaunkönig legen sich dazu sogar platt auf den Boden und breiten weit die Flügel und den Schwanz aus. Doch statt für eine vermeintlich gesunde Bräune die Haut überzustrapazieren, harren die Vögel nur sekunden- bis minutenlang regungslos an einer Stelle und bekämpfen auf diese Weise im Federkleid vorhandene Parasiten.

Kühles Lüftchen bevorzugt

Doch das Positionieren auf freier Fläche kann auch dazu dienen, bestehende Luftströmungen für die Abkühlung zu nutzen. Überschüssige Wärme kann über unbefiederte Körperpartien am Kopf, an den Flügeln sowie den Beinen abgegeben werden, da diese von der kühlenden Luft umweht werden. Wasservögel stellen sich häufig mit den Beinen ins kühlende Wasser, Amseln oder Rabenkrähen sitzen häufig mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus, ähnlich wie hechelnde Hunde. Das ist das sogenannte Kehlsackhecheln, ein besonderes Verfahren zur Wärmeabgabe. Dabei werden Rachen und Lunge einbezogen und vergrößern so die Wärme abgebende Körperoberfläche. 

Anrüchiges Kühlsystem

Der Storch hingegen hat ein eher anrüchiges Kühlsystem entwickelt: Als Sonnenschutz benutzt er flüssigen Kot, mit dem er seine Beine beschmiert. Deshalb erscheinen die Beine der Störche an heißen Sommertagen oft weiß. Das im Kot enthaltene Wasser entzieht beim Verdunsten dem Körper Wärme.

Strategien von Fuchs, Hase und Schwarzwild 

Im Gegensatz zum Menschen besitzen die meisten Tiere ein Fell oder Federkleid und können nicht schwitzen. Da sie keine Schweißdrüsen besitzen, setzen die Tiere auf den Effekt des Hechelns und sorgen durch die dadurch ausgelöste Verdunstung für Abkühlung. Bekannt ist dieses Verhalten von Hunden, aber auch Füchse behelfen sich damit bei zu hohen Temperaturen. 

Foto: NABU, Mareike Sonnenschein

Auch andere Tierarten haben spezielle Methoden: Schwarzwild suhlt sich in möglichst feuchten Gruben, Hirsche nehmen ein Bad in Gewässern und Rehe meiden Sonne und Bewegung und suchen Abkühlung im schattigen Wald. Auch der Feldhase ruht bei starker Hitze, kann über seine Löffelohren aber zusätzlich überschüssige Körperwärme an die Umgebung abgeben.

So können Sie helfen

Für alle, die dazu beitragen wollen, dass wildlebende Vögel mit Hitzeperioden gut zurechtkommen, hat der NABU Niedersachsen einige praktische Tipps zusammengestellt: 

Schattige Plätzchen sind gefragt

Vor allem die Vögel nutzen noch viele weitere, auch uns bekannte Strategien, um sich abzukühlen. Zuallererst ist der Rückzug in schattige Bereiche eine effektive Methode, um vor allem der Mittagshitze zu entgehen. Des Weiteren hilft es, an einer kühlen Stelle still zu verharren, denn umso geringer die Körperaktivität, desto weniger Körperwärme wird produziert. Aus diesem Grund sind für die Vögel und andere Tiere naturnahe Gärten mit Bäumen und Büschen so wichtig, denn kahle Steinwüsten bieten keinen Sonnenschutz und heizen sich zudem stärker auf. 

Ausreichend trinken

Dennoch ist der Wasserverlust des Körpers bei hohen Umgebungstemperaturen nicht zu verhindern, weshalb auch die Tiere gerade an solch heißen Tagen viel trinken müssen. Damit die Suche nach dem kühlen Nass keine Strapaze wird und weil viele natürliche Wasserquellen aufgrund der Wärme ausgetrocknet sind, helfen den Tieren diverse Wasserangebote im Garten, z.B. Wassertränken oder Flachwasserzonen von Teichen. Diese können von Vögeln außerdem als Badestelle genutzt werden. Um Krankheitserregern vorzubeugen, sollte das Wasser allerdings täglich ausgetauscht werden. Darüber hinaus können Vogeltränken schnell zu einem „unbeabsichtigten Vogelbuffet“ werden – für Katzen! Diese sollten sich auf keinen Fall an die Vogeltränke anschleichen können. Am besten eignen sich freihängende Vogeltränken aus frostfester Keramik. 

Auch Insekten brauchen Wasser

Auch die Bienen, Wespen und Käfer benötigen dringend Wasser! Wenn kein Teich oder keine Wasserschale in der Nähe ist, kann dies tatsächlich zum Problem für Insekten werden. Das Wasser wird nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau der Nester benötigt. Eine einfache Methode um Insekten schnell, nützlich und vor allem einfach „unter die Flügel zu greifen“, ist das Aufstellen einer flachen Schale mit Steinen oder Moos als sichere Landefläche. Auch hier gilt, das Wasser täglich auszutauschen. 

Weitere interessante Tipps und Information bieten die NABU-Broschüren „Vögel im Garten“ und „Gartenlust“, die gegen Einsendung von 5 Euro beim NABU Niedersachsen, Stichwort „Tierfreundlicher Garten“, Alleestr. 36, 30167 Hannover zu beziehen sind.

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