Holzminden (TKu). Die Holzmindener Panzerpioniere öffneten am vergangenen Wochenende erneut die Tore der Pionierkaserne am Solling zur 21. Modellbauausstellung zu Gunsten der Stiftung Deutsche Kinder-Krebshilfe. Tausende Besucher strömten am Samstag und Sonntag bei strahlendem Sonnenschein auf das Kasernengelände in Holzminden, wo Fahrzeugschauen, Infostände, Vorführungen und mehrere hundert Modellbaustände auf reges Interesse stießen.

Auch in der 21. Auflage hat die Benefizveranstaltung nichts an ihrer Attraktivität eingebüßt. Mehr als 500 Modellbaufreunde aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Frankreich und Belgien präsentierten den Besuchern zu Gunsten des guten Zwecks auf 14.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche weit mehr als 35.000 Modelle in allen Maßstäben aus den Themenbereichen Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Figurenmalerei, Eisenbahn, Schiffe, Flugzeuge, Hubschrauber, RC-Modellbau, öffentliches Leben und natürlich Militärmodellbau. Aber nicht nur die Bundeswehr hat ihr gesamtes technisches Equipment zur Schau gestellt, sondern auch zahlreiche Hilfsorganisationen wie THW, Feuerwehr, das DRK, die JUH oder der Katastrophenschutz und auch die Reservisten waren neben den im Dienst befindlichen Soldaten reichlich vertreten.

Zu bestaunen gab es weiterhin historische Fahrzeuge und Lastwagen aller Klassen in Lebensgröße, ebenso wie abertausende Modelle aller Maßstäbe im Miniaturformat. Der fünfjährige Joona war fasziniert von den Militärfahrzeugen der Pioniere. Ein echter kleiner Panzer hatte es ihm besonders angetan. Mit seinem blauen Barett mit Sanitäterabzeichen der Bundeswehr auf dem Kopf durfte er wie andere Kinder auch, sogar in den Panzer hinein klettern. Das Barett habe er von seinem älteren Bruder erhalten, meint sein Vater. „Das Abzeichen stammt von mir selbst, von meiner Bundeswehrzeit als Sanitäter“, sagte der Vater auf Anfrage von Holzminden-News.de.

Als „Interessengemeinschaft für Kinderkrebshilfe“ bezeichneten sich Ralf Neumann und Ricarda Kern aus Hardegsen, Bruno Wichmann aus Wedemark und Kai Dortmund aus Hameln. Schon seit einigen Jahren stellen sie im amerikanischen Militäruniform-Outfit ihr Militärequipment aus den USA der 50er Jahre den Besucherinnen und Besuchern vor. Ausgestellt haben sie einen historischen mobilen Kommandoposten mit Tarnnetzen, Zelten und Funkgeräten, einer mobilen Feldküche sowie mehreren historischen Militär-Jeeps. Man fühlte sich in diesem Kommandoposten stehend regelrecht zurückversetzt in die 50er Jahre. Passend dazu trug Ricarda Kern einen Petticoat mit roten Pumps als waschechte Soldatenbraut von Ralf Neumann, der in seiner olivgrünen Sergeant-Uniform präsent war.

Auf der anderen Seite des Kasernenweges hatte die 363ste „Field Squadron“ der Engländer Stellung bezogen. Auch das war ein historischer Kommandoposten, bestehend aus Militärfahrzeugen und Zelten, der von einem großen Tarnnetz umschlossen war. Aufgebaut hatte dies die „BAOR History Group“. Auf der 21. Modellbauausstellung gab es nichts, was es nicht gab, aber auf jeden Fall Modelle, Modelle und noch mehr Modelle. Die Modellaussteller waren mit großer Begeisterung dabei, so wie Manuela Stollfuß vom Kasseler Schiffsmodell-Club e.V.. Eine halbe Stunde vor Ende der Veranstaltung räumte sie die zahlreichen Schiffsmodelle ihres Vereins schon wieder zusammen. „Wir benötigen noch etwa drei Stunden, bis wir alles eingepackt und verstaut haben“, meinte die Modellbaufreundin aus Kassel. Auf die Frage, wie lange das Aufbauen gedauert habe, entgegnete sie gegenüber Holzminden-News.de: „Das wollen Sie gar nicht wissen!“ Aber der gute Zweck lässt den Aufwand als Nebensache erscheinen.

Zu bestaunen gab es auch Baufahrzeuge und landwirtschaftliche Maschinen in groß oder aber als ferngesteuerte Modelle. Dazu war unter anderem eine komplette Baustelle nachgebaut, wo ein Modell-Bagger dem Muldenkipper stetig Sand aufgeladen hat. Die eingenommene Spendensumme des Wochenendes liegt bei 77.000 Euro. Das sind 1.000 Euro mehr als noch im Vorjahr. Die Gesamtsumme aller Ausstellungserlöse der Modellbauausstellungen seit 1997 für die Stiftung Deutsche Kinder-Krebshilfeseit ist somit auf 719.000 Euro geklettert. Hinzu kommt, dass der Ausstellungstag viele große und Kleine Modellbaufans und Bundeswehr-Interessierte glücklich gemacht.

Fotos: Thomas Kube