Neuhaus (red). Das Niedersächsische Forstamt Neuhaus steht unter neuer Leitung. Am 1. August 2019 übernahm Wolf Ebeling die Geschäfte von seinem Vorgänger Walter Hennecke. Hennecke beendete am 31. Juli im Alter von 65 Jahren seine 40- jährige Dienstzeit und wechselte in den Ruhestand. Als Forstamtsleiter lenkte er den Geschäftsbetrieb auf einer Fläche von rund 19.500 Hektar Landeswald. Zum Forstamt gehören zwölf Förstereien, die die Wälder im gesamten westlichen Solling vom Vogler und Burgberg im Norden bis vor Bad Karlshafen und Bodenfelde im Süden betreuen. Weiterhin berät und betreut das Forstamt kommunale und genossenschaftliche Waldbesitzer. Forstdirektor Walter Hennecke leitete das Forstamt Neuhaus seit 2005.

Der Vizepräsident der Niedersächsischen Landesforsten, Klaus Jänich, beschrieb einzelne Stationen aus der Dienstzeit des Forstamtsleiters, die nachForststudium in Göttingen und Forstplanung in Wolfenbüttel 1986 im Harz begonnen hatte. Dort widmete sich der Forstwissenschaftler Walter Hennecke im Forstamt Andreasberg dem Walderneuerungsprogramm Harz. Als Projektleiter übernahm er die Aufgabe, den Umbau der niedersächsischen Harzwälder von überwiegend reinen Fichtenwäldern in Mischwälder einzuleiten. Die spätere Inventur der Wälder im Forstamt Andreasberg bescheinigte Forstamtsleiter Hennecke, das damals noch junge Langfristige ökologische Waldentwicklungsprogramm (kurz LÖWE) positiv umgesetzt zu haben.

Mit Gründung des Nationalpark Harz wechselte Förster Hennecke 1994 als Betriebsdezernent in die Verwaltung des Schutzgebietes. Hier sammelte er wesentliche Erfahrung in der Bekämpfung der Borkenkäfer, betonte Klaus Jänich. Seine Tätigkeit im Harz endete 2000 mit der Übernahme der Leitung des Forstamtes Stauffenburg. Die letzte Station auf seinem langen Dienstweg führte Walter Hennecke in den Solling. Seit 2005 lenkte er das Forstamt Neuhaus und hinterließ seinen Nachfolgern anspruchsvolle Aufgaben. Vizepräsident Jänich dankte Walter Hennecke im Namen der Niedersächsischen Landesforsten für seine Dienste und überreichte ihm für den Eintritt in den Ruhestand die Entlassungsurkunde anlässlich der Abschiedsfeier am 26.Juli in Neuhaus.

Frank Brakebusch sprach im Namen von rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstamt-Teams seinen Dank zur Verabschiedung eines Chefs aus, der mit seinen Ideen und Neuerungen das Forstamt geprägt habe. Betriebsdezernent Brakebusch listete zehn Ereignisse auf, die in den vergangenen fünfzehn Jahren dem Forstamt einen Stempel aufgedrückt hätten: Neben der Bewältigung der Schäden durch den Sturm Kyrill 2007 waren wesentliche Meilensteine der Bau des WildparkHauses, die Auszeichnung des Sollings als Deutschlands Waldgebiet des Jahres 2013 und die Renaturierung zahlreicher Moorgebiete im Mittelgebirge, für die sich Walter Hennecke einsetzt habe. In seine Amtszeit fielen die Erweiterung des Hutewaldes Reiherbachtal, der An – und Umbau des Forstamtes sowie das Eichen-Nachhaltigkeitskonzept, das durch den Sturm Friederike vom Januar 2018 nochmals Auftrieb erhielt.

Walter Hennecke blickte besonders auf die letzten zwei Dienstjahre besorgt zurück: Sturm Friederike und die folgende Trockenheit mit Borkenkäfer-Massenvermehrungen und Schäden auch an Laubbäumen machten ihm die Übergabe der Dienstgeschäfte schwer. Sein Nachfolger ist der aus Celle stammende Wolf Ebeling. Der 36- jährige Forstwissenschaftler war zuvor drei Jahre lang Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrates mit Sitz in Berlin. Seit Mai arbeitet sich Wolf Ebeling in die Leitung des Forstamtes Neuhaus ein. Er wohnt inzwischen mit seiner Familie in Holzminden.

Pensionär Walter Hennecke will sich in den kommenden Jahren seiner Familie nebst Enkelkindern widmen. Neben dem Reisen steht Weinanbau an seinem Wohnsitz in Bad Gandersheim auf der Wunschliste als Ruheständler.

Foto: Rudolph / NLF