Bevern (red). In der „Correktionsanstalt Bevern“ waren knapp 130 Männer, Frauen und Kinder untergebracht, die aufgrund ihres Hanges zum Trunke und Müßiggang, wegen Vagabundage, Bettelei oder Diebstahl eingewiesen wurden. Die Geschichte dieser Straf- und Besserungsanstalt ist Inhalt einer Spezialführung, die die Kreisvolkshochschule Holzminden am Samstag, dem 3. März 2018 ab 15.00 Uhr im Weserrenaissance Schloss Bevern anbietet.

Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die sich Orten oder Menschen widmet, die nicht im Fokus des öffentlichen Interesses stehen, jedoch ein wichtiger Teil unserer Geschichte sind. Das Schloss Bevern erfuhr radikale bauliche Veränderungen, als auf Veranlassung des Herzogs Wilhelm von Braunschweig dort 1834 eine Straf- und Besserungsanstalt errichtet wurde. Die Insassen sollten „sittlich“ gebessert werden. Tischler-, Drechsler-, Schuhmacher-, Schneider- und Schmiedewerkstätten waren im Schloss untergebracht, ebenso eine Woll- und Flachsspinnerei. Dort arbeiteten die Corrigenten etwa 12 Stunden täglich. Birgit Leusmann-Funke berichtet in der Führung, wie sich das harte Leben in der Straf- und Besserungsanstalt gestaltete und welche Auswirkungen dieses Arbeitshaus auf den Flecken Bevern hatte.

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