Holzminden (lbr). Die Würfel sind gefallen: Mit einer Mehrheit von 17 zu 10 hat der Stadtrat Holzminden den nächsten Schritt in Richtung Haus der Düfte und Aromen auf den Weg gebracht. In der jüngsten Sitzung gab es eine lebendige Diskussion mit zahlreichen Argumenten für und gegen das geplante Projekt zwischen den Mitgliedern des Rates.

Die Mehrheit der Ratsmitglieder sprach sich für den Entwurf der des Büros Anderhalten Architekten aus und lobten die Arbeit der Projektgruppe. Im zweiten Teil der Beschlussvorlage ging es um den Fördermittelantrag zur Projektförderung für die NBank. Rund 4,3 Millionen Euro sind für das Gesamtprojekt als Kosten aktuell veranschlagt, von denen bis zu 60 Prozent durch das Land Niedersachsen gefördert werden können. Nun ist die Verwaltung offiziell beauftragt, den Förderantrag einzureichen.

Zu Beginn des Tagesordnungspunktes stellten Ursula Dworâk vom Planungsbüro und Architekt Wolfgang Schöning den Ratsmitgliedern den aktuellen Entwurf und Planungsstand vor, anschließend entbrannte eine sachliche Diskussion zwischen der Politik. Die Fraktionen der CDU und SPD zeigten sich begeistert von den aktuellen Planungen und sprachen sich für das Haus der Düfte und Aromen aus. „Wir sollten diese Chance nutzen. Es ist ein wichtiger Punkt für die Altstadt und Innenstadt“, so Uwe Schünemann (CDU). „Es ist Großes, was hier passiert. So günstig, mit dieser Förderung, wird Holzminden nicht mehr dazu kommen. Es ist eine Chance, die Kreisstadt zu stärken“, erklärt Marlies Lindemann (SPD). „Lasst uns doch einfach mal durchstarten“, formuliert Dr. Patric von Löwis of Menar (WIR). Hingegen stehen Linke, GFH und Grüne sowie einige Mitglieder der WIR-Fraktion auf der anderen Seite. Auch sie lobten zwar die gute Arbeit der Projektgruppe und den Entwurf des Architektur-Büros, doch wollen erst die Pflichtaufgaben, wie die Bereiche Schule, Feuerwehr und Straßen, erfüllen und sehen das Projekt als zu kostenintensiv an. „Es ist ein hervorragendes Projekt, doch die Baukosten und Betriebskosten steigen und bisher gibt es keine Spenden. Wir binden uns mit den Kosten die Hände für die Zukunft“, zeigt Alexander Tietze (Grüne) auf. Auch Gerd Schläger (GFH) hat Argumente gegen das Projekt: „Grundsätzlich ist unsere Gruppe nicht gegen das Projekt, aber es ist eine freiwillige Leistung und wir sollten zunächst unsere Pflichtaufgaben erfüllen.“ Dies hätten auch die Bürger an Schläger herangetragen.

Nun heißt es abwarten: Mit dem Förderbescheid sei laut Angaben der Verwaltung bis zum Herbst zu rechnen. Jedoch wird die Projektgruppe in der Zeit ihre Arbeit fortsetzen. Als Nächstes soll die interaktive Ausstellung weiter geplant werden.