Rühle (sl). Am gestrigen Montag fand die letzte Kreistagssitzung im Altendorfer Hof für dieses Jahr statt. Mit teilweise hitziger und expressiver Diskussion, um den Tagesordnungspunkt Sicherung des FFH-Gebiets 125 „Rühler Schweiz, Burgberg, Heinsener Klippen“ – Naturschutzgebiet (NSG) versus Landschaftsschutzgebiet (LSG), endete das Jahr der Kreistagsabgeordneten. Vorab gab es Proteste seitens der Landwirte vor dem Kreistag. Das Landvolk Niedersachsen Bauernverband Weserbergland e.V. protestierte mit Bannern, um auf die wichtige Situation aufmerksam zu machen.

Der Kreistag sollte darüber abstimmen, ob das oben genannte Gebiet zu einem Naturschutzgebiet ausgewiesen wird. Doch die CDU stellte vorab einen Änderungsantrag zur Ausweisung eins Landschaftsschutzgebiets. Nach einer Informationsveranstaltung im vergangenen August, wollte die CDU die Forderungen der Eigentümer und Landwirte unterstützen. Für die Landwirte mit Grünlandbetrieben in diesem Gebiet sei ein LSG besser, denn zum einen kämen weniger Nutzungseinschränkungen auf die Landwirte zu und die Voraussetzungen für eine Ausweisung sei geringer, so CDU. Bei LSGs ist die grundsätzliche Zugänglichkeit ein wesentliches Merkmal sowie die Erhaltung des Gesamtcharakters des ausgewiesenen Gebietes.

Thomas Wille, Landvolk Weserbergland, erklärte, dass es bei einem NSG zu massiven Einschränkungen käme und die Existenz bedroht werde. Nach circa zwei Stunden, mit heißen Konfrontationen und teilweise Beifall der angereisten Landwirte, versuchte Helmut Affelt (CDU) die Parteien zu beruhigen und die Sachverhalte darzulegen. „Es ist ein komplexes Thema“, definierte er die Situation. Am Ende kam es zur Abstimmung. Der Kreistag stimmte gegen die Ausweisung eines Naturschutzgebietes und für die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes. Die Landwirte freuten sich über den Erfolg sowie auch die CDU.

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