Hameln (mm). Eigentlich sah alles danach aus, als würde Kety's Fight Night im alten Hallenbad in Hameln zu einem vollen Erfolg werden. Gute Kämpfe sahen die Zuschauer in der vollen Halle. Die Boxer der Kety Boxpromition wußten zu überzeugen und fuhren einen Sieg nach dem anderen ein. Einziger Wermutstropfen ist und bleibt die Niederlage vom Lokalmatador Omar Siala, welcher die internationale deutsche Meisterschaft nicht nach Hameln holen konnte.

Um 19 Uhr wurde die Show vom Ringsprecher Christian Klumpp eröffnet. Und es sollte auch schnell zum ersten Showkampf des Abends zwischen Dennis Boboc, einem Maurer, und Serdar Kurun vom Powerhouse Hannover kommen. So endete der Kampf, welcher mit teils wilden Schlägen unter der Leitung vom Mitorganisator Jamal Ibrahim stattfand, mit einem Unentschieden.

1. Wertungskampf: 6 Runden à 3 Minuten im Superweltergewicht

Der erste Wertungskampf des Abends sollte mit Predrag Radosevic im Superweltergewicht stattfinden. Aus 36 Kämpfen ging er 33-mal als Sieger hervor und musste sich bisher nur gegen die Weltklasseboxer Felix Sturm, Liam Smith und Jama Saidi geschlagen geben. So trat Islam Ashobov mit seiner Kampfbilanz von drei Siegen und fünf Niederlagen als klarer Außenseiter an. Der Underdog schlug sich gegen Radosevic gut und gab sich trotz der Dominanz, die Radosevic von der Ringmitte ausstrahlte, zu keiner Zeit des Kampfes auf. Der Kampf ging über die volle Distanz und endete mit einem einstimmigen Punktsieg für Predrag Radosevic von der Kety Boxpromotion.

2. Wertungskampf: 6 Runden à 2 Minuten Superfedergewicht (Frauen)

Zu einem Rückkampf sollte es beim einzigen Frauenkampf des Abends zwischen Hasna Tukic aus Bosnien und Gabriella Mezei aus Ungarn kommen. Vor guten drei Monaten konnte sich Hasna Tukic, die bei der Kety Boxpromotion unter Vertrag steht, mit einem knappen Urteil nach Punkten durchsetzen. Und auch dieses Mal schenkten sich die beiden Kontrahentinnen nichts, die einen qualitiv guten Frauenboxkampf ablieferten. Nach sechs teils wilden Runden mussten erneut die Punktrichter über den Kampfausgang entscheiden. Und auch dieses Mal ging dieses Duell mit 2:1 für Hasna Tukic aus.

Nach einer Pause folgte ein weiterer Showkampf, welchen Ronny Zesna vom Powerhouse Hannover gegen Christian Kaste im Kickboxen bestritt. Da auch dieser Kampf als Showkampf einstuft wurde, endete dieser Kampf ebenfalls mit einem Unentschieden. Jedoch hätte Ronny Zesna, der Kaste in der zweiten Runde kurzzeitig sogar auf die Bretter geschickt hatte, dieses Duell mit seiner enormen Kraft für sich entschieden.

3. Wertungskampf: 6 Runden à 3 Minuten Halbschwergewicht

Im nächsten Duell standen sich der noch ungeschlagene Bielefelder Emin Atra (16 Siege, 16 Siege) und der Magdeburger Patrick Linkert gegenüber. Von Beginn bestimmte Emin Atra aus der Ringmitte das Geschehen und strahlte ein hohes Maß an Dominanz aus. Immer wieder setzte Atra gute Kopf- und Lebertreffer beim Magdeburger, welcher Nehmerqualitäten zeigte. In der fünften Runde kassierte Atra wegen Schubsens gleich zwei Punktabzüge auf den Zetteln der Punktrichter. Kurz vor Ende der sechsten und letzten Runde bekam Atra Patrick Linkert dann noch zu Boden. Dieser rappelte sich auf und konnte somit den Kampf über die Runden bringen. Auch Emin Atra, der vom Publikum stark unterstützt wurde, konnte einen einstimmigen Punktsieg feiern.

4. Wertungskampf: 6 Runden à 3 Minuten Mittelgewicht

Stimmungsvoll ging es auch im nächsten Kampf zwischen dem Hannoveraner Besir Ay und Pal Olah aus Ungarn zu. Das Powerhouse Hannover unterstütze Ay lautstark, welcher sein boxerisches Können wieder einmal unter Beweis stellen konnte. Bereits in der ersten Runde setzte er viele Treffer gegen den Ungar, welcher sich bereits früh einen Punktabzug eingehandelt hatte. Immer wieder setzte Ay Kombinationen ins Ziel, sodass bei Pal Olah Nasenbluten einsetzte. Die Nehmerqualitäten von Olah war es zu verdanken, dass dieser Kampf über die vollen Rundenzahl ging. Und auch dieses Mal gab es für den Favoriten einen einstimmigen Punktsieg. Somit konnte Besir Ay, der Neuzugang von der Kety Boxpromotion, seinen Kampfrekord weiter ausbauen.

5. Wertungskampf 6 Runden à 3 Minuten Cruisergewicht

Im Cruisergewicht sollten sich schließlich Andrej Pesic aus Serbien und Elvis Elvis Smajlovic aus Bosnien gegenüber stehen. Favorisiert ging Pesic, der ebenfalls bei Kety Boxpromotion unter Vertrag steht und von seinem Vater Bratislaw trainiert wird, in den Kampf. Dieser Favoritenrolle sollte Pesic auch gerecht werden. Nach der vollen Rundenzahl stand ein einstimmiger Punktsieg zu Buche.

6. Wertungskampf 8 Runden à 3 Minuten Cruisergewicht

Mit Dilan Prasovic aus Montenegro sollte schließlich ein Junioren-Weltmeister den Ring besteigen. Die aktuelle Nummer 5 der WBO bekam es mit dem Brasilianer Jackson Junior Dos Santos zutun. Auch Dilan Prasovic ließ von Beginn an keine Zweifel an seinem 13. Sieg im 13. Profikampf aufkommen. Viele gute Kombinationen fanden das Ziel. Zu Runde vier gab Jackson Junior Dos Santos aufgrund einer Verletzung auf, sodass Dilan Prasovic einen weiteren Sieg nach technischem K.O. in seiner Kampfbilanz verzeichnen konnte.

7. Wertungskampf: internationale deutsche Meisterschaft des BDB 10 Runden à 3 Minuten Superweltergewicht)

Zum Hauptkampf des Abends sollte es schließlich gegen Mitternacht kommen. Nachdem der Ungar Gyorgy Mizsei mit seinem Trainerteam in den Ring zog, kam Omar Siala mit seiner Familie und einer großen Fanschar zum Ring. Nach den Nationalhymnen von Ungarn und Deutschlang flogen schließlich die Fäuste.

Von den durchgängigen Anfeuerungsrufen für den Lokalmatador ließ sich der 26-jährige Ungar nicht verunsichern. Nach einem ausgeglichenen Beginn wurde die Aktionen des Ungars deutlicher, sodass Siala einige Treffer wegstecken musste. „Ich bin einfach nicht in den Kampf reingekommen. Immer wenn ich Aktionen setzen wollte, war er schon weg. Er war einfach besser, schneller und hat gute Treffer gelandet“, blickte der enttäuschte Siala auf den Kampf zurück. In den letzten Sekunden des Kampfes ging Siala nach einem harten Treffer zu Boden. Siala rappelte sich auf und konnte so den Kampf noch über die Runden bringen. Alle drei Punktrichter werteten den Kampf für Gyorgy Mizsei, sodass es ein einstimmiges Urteil gab und sich Mizsei neuer internationaler deutscher Meister im Superweltergewicht des BDB nennen darf.

„Die Niederlage trifft mich echt hart, da ich mich besonders gut vorbereitet habe und mich besser denn je fühlte. Doch leider konnte ich den Erwartungen, die ihr und mein Trainer an mich hattet, an diesem Abend nicht gerecht werden. Ich möchte mich trotzdem bei allen, die für mich da waren, bedanken! Ihr habt mich lautstark von allen Seiten unterstützt, ich hätte den Sieg so gerne für euch geholt. Doch manchmal gewinnt man und manchmal lernt man. Danke!“ bedankte sich Siala, welcher in den letzten Jahren immer wieder unter Beweis gestellt hat, dass er ein echter Kämpfer ist und gegen jeden boxt, der ihn herausfordert, beim Publikum.

Fotos: mm