Duingen (red). Vor dem Landgericht Hildesheim wird ab dem 12. Juni der Fall des 35 Jahre alten Angeklagten verhandelt, dem vorgeworfen wird, versucht zu haben, seine Ex-Frau und deren neuen Ehemann am 30. Dezember 2018 zu töten. Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann versuchten Mord und versuchten Totschlag zur Last. Er soll beiden, die gemeinsam mit zwei weiteren Personen im Auto von Laatzen nach Duingen unterwegs waren, gefolgt sein. Als das andere Fahrzeug sich in Duingen verfahren habe, soll er die Straße mit seinem eigenen Auto blockiert haben, als das andere Fahrzeug wenden wollte.

Nun soll er mit einem Küchenmesser – Klingenlänge 10 bis 5 Zentimeter – sein Auto verlassen haben und zielgerichtet zur hinteren rechten Fahrzeugtür, hinter der sich seine Exfrau befand, gelaufen sein, um die Tür zu öffnen, das Überraschungsmoment auszunutzen und sie mit dem Messer zu töten. Bereits kurz nach Fahrtantritt hatte die Frau die Tür aber verriegelt, so dass der Angeklagte sie nicht habe öffnen können, sondern stattdessen versucht haben soll, die Scheibe mit dem Messergriff einzuschlagen, was ihm misslungen sei. Das Vorhaben, seine Frau zu töten, soll er nun aufgegeben haben.

Stattdessen soll er beschlossen haben, nun den neuen Ehemann, der auf dem Beifahrersitz saß, zu töten. Er soll dessen Tür aufgerissen und sofort begonnen haben, mit dem Messer in Richtung Oberkörper des sitzenden Mannes zu stechen. Dieser soll den Angriff aber kommen gesehen haben und sich deswegen zunächst weggeduckt und den Angreifer dann mit Tritten vom Fahrzeug weggestoßen haben, bevor der Fahrer das Fahrzeug in Bewegung setzen und die Gruppe fliehen konnte. Verletzt wurde niemand. Der Angeklagte wurde am 2. Januar 2019 festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.